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Channel: Ybbstaler Alpen – Monsieur Peter
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Gemeindealpe (1626 m) und Brei(n)mauer (1489 m)

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Die Gemeindealpe habe ich bis zum heutigen Tag nicht aufgesucht. Mit ihren Gipfelaufbauten und Liftanlagen zählte sie nicht zu meinen bevorzugten Gipfelzielen. An diesem Herbsttag halte ich es anders und besuche sie. Diese Wanderung beweist auch wieder einmal, dass sich beim Wandern das Schöne oft ungeplant und unerwartet zeigt.


Ich habe vormittags in Lunz am See zu tun und nehme mir den Nachmittag frei. Ich will den verbliebenen Tag noch nutzen und die Gemeindealpe ausgehend vom Zellerrain besuchen. Ein wunderschöner, milder Herbsttag liegt in der Luft.

Vom höchsten Punkt der Straße führt eine rot markierte Zufahrt zum Hochbauern.

Erster Ausblick über die Mariazeller Bergwelt.

Nach kurzer Aufstiegszeit erreiche ich den Brunnsteinsattel. Hier zeigt sich das Ziel meiner heutigen Bemühungen bereits mit seinen mächtigen, künstlichen Gipfelaufbauten.

Auch der Erlaufsee ist in der Tiefe zu erkennen.

Viel zu schnell taucht vor mir die Brachalm und der zweite Eiserne Herrgott auf. Eigenartigerweise gibt es bereits auf 1409 m einen Eisernen Herrgott und ebenso hier auf 1468 m.

Einige Wanderer sitzen in der milden Herbstsonne vor der Jagdhütte auf der Brachalm.

Hier beginnt auch der reizvollste Teil der Wanderung über den breiten, gratähnlichen Rücken zur Alpe.

Latschen signalisieren den zunehmend alpineren Teil dieser Wanderung.

Mich überrascht, dass der Weg überhaupt nicht in den Boden gefurcht oder ausgetreten ist. Die Markierung führt über echtes Wiesengelände zum Rücken.

Obwohl windstill, wandern die Nebelfetzen in steter Bewegung über die Berghöhen.

Der Ötscher durchstößt die Nebeldecke nur mit dem obersten Teil seines Rundrückens.

Ein Bild wie aus dem Flugzeugcockpit fotografiert.

Der weniger mystische Teil der Wanderung spielt sich rund um den Gipfelaufbau ab. Lustige, und vor allem lärmende Wandersfrauen (Stimmen wie Glockenklänge), belagern den Gipfel. Und weil ich mich nicht so exponieren will, verzichte ich auf mein sonst so obligatorische Gipfelfoto: Gemeindealpe auf 1626 m.

Die Aufbauten rund ums Terzerhaus.

Im Abgehen gelingt mir doch noch ein Bild vom Gipfelkreuz ohne Gipfelstümerinnen.

Ich verweile nicht lange und trete den Rückweg über den Wolken an. Gleich nach dem Eisernen Herrgott verlasse ich den markierten Weg und gehe über den Rücken, um noch die Brei(n)mauer aufzusuchen. Die korrekte Schreibweise der Brei(n)mauer kann ich nicht klären. In der BEV Karte wird sie ohne „n“ geschrieben. In der Kompasskarte und vielen Internetbeiträgen wird sie mit „n“ geschrieben. Rührt diese Schreibweise aus der oftmaligen Verwendung der evtl. falschen Schreibweise in der Kompasskarte her, oder liegt einfach die BEV Karte falsch?

Diese Nebelspiele, einmal eine dichte Nebelwand danach wieder klare Blicke in alpine Almlandschaften, erinnern mich an ein wandelbares Labyrinth.

Die Nebelwatte erstickt alle Geräusche. Selbst die Vogelstimmen der Zurückgebliebenen werden von ihr geschluckt.

Auch das Licht wird von diesem großen Nebeltier verschlungen.

Und selbst der Gipfel scheint ein Opfer dieser ungreifbaren Materie geworden zu sein.

Die Sonne schafft den Durchbruch und weist mir den Weg zum „Gipfel“ Brei(n)mauer (1489 m).

In diesem Nebellicht erlangen die Dinge neue Bedeutung.

Im Wanderführer von Bernhard Baumgartner werden viele Dolinen und durch Karrenbildung zerfurchte Felsriegel beschrieben. Auch die tolle Aussicht zu Ötscher, Kräuterin und Fadenkamp lobt er im Führer. Diese An- und Aussichten habe ich heute natürlich nicht. Trotzdem hat mir dieser Nebeltag die mangelnde Aussicht mehr als ausgeglichen und ganz besondere Impressionen geschenkt. Eine wunderbare kleine Wanderung, die ich eventuell im Winter mit Schneeschuhen oder Schi wiederholen möchte.

Im Anstieg ca. 620 Hm und zurückgelegte Entfernung ca. 12,1 km.

Senf dazu? Sehr gerne

blog@monsieurpeter.at

Quellen

Ausschnitt aus Karte 4309, Österreich digital. ©Kartografie: Kompass-Karten GmbH, Lizenz-Nr.8-0512-ILB.

Baumgartner (2006): Wandererlebnis Mariazeller Land und Ötscher. Residenz Verlag, St. Pölten.

Baumgartner/Tippelt (1998): Wandererlebnis Ötscher, mit Natur & Schitourenführer. Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten.

Hauleitner (2003): Ötscher, Mariazell, Türnitz, Traisentaler Berge. Wanderführer, Bergverlag Rother, München.

Steffan/Tippelt (1977): Ybbstaler Alpen. AV-Führer, Bergverlag Rother, München.

 


Bauernboden mühsam

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Wir haben den Bauernboden schon fast aus allen Himmelsrichtungen bestiegen. Der Aufstieg vom Bahnhof Großhollenstein fehlt aber noch – aus gutem Grund: weit ist es, sehr weit…


An einem Tag mit durchwachsener Wetterprognose wollen wir diese Besteigungslücke schließen und gleich drei von uns unbestiegene 1000er Gipfel mitbesteigen – ganz im Sinne der einzig gültigen Liste der wanderbaren Tausendergipfel Niederösterreichs nach Paulis Tourenbuch.

Gleich zu Beginn ein dunkler Blick zum Kothaufenberg (1000 m) die sichtbare Forststraße ist neu und in den Wanderkarten noch nicht verzeichnet.

Ich habe Probleme mit meinem Fotoapparat und nur wenige Fotos sind annähernd brauchbar. Darum wird dieser Bericht mehr eine Beschreibung zur Erinnerung an die erfolgten Besteigungen.

Wir gehen über die Annahütte zum Planeck. Das Planeck ist ein abfallender Rücken der  zum Scheingipfel des Scheibenstein (1187 m) führt. Siehe Foto.

Der Rücken endet aber in senkrecht abfallendes Gelände.

Dafür gibt es einen herrlichen Ausblick.

Bauernboden_003 (CC)

Gipfelidentifikation mit GPS

Wir steigen über den Kleinen Schneekogel (1344 m) zum Großen Schneekogel (1373 m) um dort ein wenig zu Jausnen.

Das Wetter bessert sich zunehmend aber gleich auch wieder verschlechtert es sich zunehmend um sich dann wieder zunehmend zu bessern um kurz darauf sich wieder…

Blick zwischen Gamsstein und Stumpfmauer zum Großen Buchstein.

Bauernboden_011 (CC)

Unser Weiterweg führt über den Rücken zur Rotmauer.

Der Anstieg gestaltet sich etwas rustikal und direkt.

Diese steindurchsetzten Wiesenkämme mag ich sehr.

Bauernboden_015 (CC)

Rotmauer (1330 m) unser zweiter bis  dato unbezwungene Gipfel.

Rotmauer mit Laubfrosch.

Bauernboden_018

Der Weiterweg ist zaungeprägt und damit fad. Hier sind wir schon am Gipfel des Gitzenkopf (1328 m). Auch das Hahnköpfl (1225 m) nehmen wir im Abstieg noch mit und sogar zum Schmaleck gehen wir noch weiter.

Es gibt zu dieser Runde nicht viel anzumerken. Von der Forststraße im Aufstieg verlaufen wir uns am Punkt 988 kurz und baden das mit einem steilen, mühsamen Grabenaufstieg wieder aus. Den Rückweg bestreiten wir fast vom Schmaleck weg auf der Forststraße. Nach 20 km ist uns nicht mehr so nach Unterholz und ähnlichem.

Im Anstieg ca. 1135 Hm und zurückgelegte Entfernung ca. 26,5 km.

Senf dazu? Sehr gerne!

blog@monsieurpeter.at

Meine Quellen

Ausschnitt aus Karte 4309, Österreich digital. ©Kartografie: Kompass-Karten GmbH, Lizenz-Nr.8-0512-ILB.

Steffan/Tippelt (1977): Ybbstaler Alpen. AV-Führer, Bergverlag Rother, München.

 

Sonntagberg mit Schi

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Nur ein paar Tage im Winter und auch das nicht jedes Jahr liegt genug Schnee um den Sonntagberg von der Südseite mit Schi zu besteigen. Heute ist allerdings so ein Tag und wir machen uns am frühen Nachmittag auf den Weg.


Zwischen Waidhofen/Ybbs und Raifberg starten wir gleich neben der Straße. Es liegt gerade genug Schnee um bei der Abfahrt nicht um den Belag unserer Schi fürchten zu müssen. Wie bezuckerte Buchteln am Backblech präsentieren sich die Hügel östlich des Sonntagberges.

Diesig ist es – aber da können wir nicht zimperlich sein, denn morgen schon könnte wieder zuwenig Schnee liegen.

Zuerst erfolgt der Aufstieg zum Bauernhaus Kronhobl. Dort erfolgt die Abfahrt zum Luegergraben.

Der Blick nach Süden ermöglicht keine Ausblicke. Bis zu den Hallermauern kann man an klaren Tagen sehen.

Dieses Foto wurde im Anstieg zur Basilika geschossen. Gegenüber ist unsere Abfahrt von Kronhobl zu sehen und dahinter unsichtbar, liegt Waidhofen/Ybbs.

Normalerweise empfängt uns bestenfalls ein Gipfelkreuz – diesmal gleich eine ganze Basilika! Nicht einmal Helikopterskiing kann das toppen.

Unter dem schützenden Blick des Heiligen Nepomuk ereignet sich eine wichtige Zeremonie.

Sehr feierlich überreicht mir Reinhard das Erkennungszeichen der harten Schitourengeher. Da ich mich bei der heutigen Mensur wieder als tapferer, ewig Zweiter behauptet habe. Was für die Burschenschafter der Schmiss ist, ist für uns die Original-Manner-Haube. Eine unter Schmerzen erdiente Auszeichnung.

Wirklich gut schauen wir mit diesen Hauben ja nicht aus, aber wir wollen unbeding zu unserer Peer-Group gehören, in der irgendein Schnittensüchtiger die Manner-Haube zum Zeichen bestimmt hat.

Es wird Zeit an den Rückweg zu denken. Es wird zunehmend dünkler und man kann sehen, wie die Wolken im Süden hängenbleiben.

Der Rückweg gleicht dem Durchschreiten einer Fototapete mit Wintermotiven.

Unsere Abfahrtsspuren von zuvor.

Auf diesem Foto kann man in der Mitte den Aufstiegs- bzw. Abfahrtshang bis zur Basilika erkennen.

Zum Glück müssen wir nicht alle Weidezäune überklettern. Manche stehen offen.

Das Abendlicht zaubert mit Mondunterstützung.

Im Anstieg ca. 500 Hm und zurückgelegte Entfernung ca. 9,4 km.

(Dieser Tourverlauf habe ich nachträglich eingezeichnet, es
handelt sich um keinen aufgezeichneten Track)

Senf dazu? Sehr gerne!

blog@monsieurpeter.at

Meine Quellen

Ausschnitt aus Karte 4309, Österreich digital. ©Kartografie: Kompass-Karten GmbH, Lizenz-Nr.8-0512-ILB.

 

Tour durch die Schlucht

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Als Tour durch die Schlucht wird eine Mountainbikerroute im Ybbstal genannt. Den Schlussteil dieser Tour besuchen meine Frau und ich gerne zu Fuß. Wir nennen unsere vormittäglichen Ausflüge zu den Märzenbecherwiesen eben auch „Tour durch die Schlucht“.

Von der Bundesstraße zwischen W/Y und Opponitz biegen wir nach dem Kraftwerk Gaissulz rechts ab und lassen nach wenigen hundert Metern in einer starken Rechtskurve das Auto stehen. Zumindest in der Kompasskarte findet man hier schon die Bezeichnung „Tour durch die Schlucht“. Den Ofenbach entlang wandern wir bachaufwärts.

Diesen Frühling kann man riechen und hören. Schmelzwasser gluckert aus allen Ritzen und Frösche quaken lautstark.

Dieser mit Schmelzwasser gefüllte Hirschsuhle nähern wir uns vorsichtig . Sobald wir aber mit unseren Köpfen über den Uferrand schauen, verstummt das Gequake schlagartig.

Abertausendene Märzenbecher bedecken die durchfeuchteten Wiesen und Waldstücke.

Wir genießen die Märzsonne und halten nach weiteren Frühlingsboten Ausschau.

TourSchlucht_007Gabi macht sich Gedanken, mit welchem sicher vorzüglichen Mittagessen sie mich überraschen will. Zumindest stelle ich mir das jetzt so vor.

Ganz eigene Farbstimmungen werden von der Sonne mit dem frischen Grün gemalt.

TourSchlucht_014TourSchlucht_016Mückenschwärme tanzen im warmen Sonnenlicht.

Wir können uns an den Märzenbechern nicht sattsehen. Jedes Jahr findet dieses Schauspiel zu einem anderen Zeitpunkt statt. Die Schneemenge des Winters und die Sonnentage des Frühjahres plazieren das Erscheinen dieser Märzenbecherwiesen im Kalender immer anders.

TourSchlucht_030Der Ofenberg bekommt in seine Westflanke eine neue Forststraße geschlagen. Wir verfolgen ihren Verlauf bis zu ihrem nahen Ende. Die Bergschändungsarbeiten stehen erst am Anfang.

TourSchlucht_035Am Rückweg zwingt mich mein Übermut, einen von mir unbestiegenen Felsen zu erklimmen.

TourSchlucht_037TourSchlucht_038TourSchlucht_040Obligatorisch und unverzichtbar: Gipfelfoto.

Unter mir befindet sich die Ybbs samt der begleitenden Bundesstraße und der stillgelegten Ybbstalbahnstrecke.

TourSchlucht_047Im Anstieg ca. 170 Hm und zurückgelegte Entfernung ca. 3,7 km.

(Dieser Tourverlauf habe ich nachträglich eingezeichnet, es
handelt sich um keinen aufgezeichneten Track!)

Senf dazu? Sehr gerne!

blog@monsieurpeter.at

 

Meine Quellen

Ausschnitt aus Karte 4309, Österreich digital. ©Kartografie: Kompass-Karten GmbH, Lizenz-Nr.8-0512-ILB.

 

Alpl am Oisberg (Bauernboden)

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Bewölkter Himmel, es könnte jeden Moment regnen. So richtig irgendwie dazwischen das Wetter, und trotzdem ist mein Bewegungsdrang größer. Da schadet es nicht, einen kleinen Gipfeljoker in der Tasche zu haben. Ich war erst einmal, und das mit Ski, von der Großen Kripp am Alpl. Das Alpl (1405 m) ist die höchste Erhebung des Bauernbodens, welcher auch Oisberg genannt wird.

Der Bauernboden wurde von mir schon von allen Seiten bestiegen. Nur zu Fuß über die Große Kripp bin ich noch nicht gegangen. Wegen Holzbringungsarbeiten wurde der Parkplatz für Wanderer und Skitourengeher wenige Meter straßenabwärts verlegt. Man sollte nur diesen Parkplatz benutzen, da große Holztransporter unterwegs sind. Beim Weggehen mache ich noch dieses Foto vom Königsberg. Am Schwarzkogel liegt noch Schnee. Also schätze ich, wird auch am Alpl noch ein wenig liegen.

Viele gehen von diesem hohen Ausgangspunkt nordöstlich zum Friesling (1339 m). Ebenfalls unmarkiert weist er zwei Gipfelkreuze und Gipfelbücher und ein herrliches, blumenreiches Gipfelplateau auf.

Da brauche ich keine Ski oder Schneeschuhe. Wasserdichte Wanderschuhe sind das Mittel der Stunde.

Auf der Karte ist ein Weg eingezeichnet, der mittlerweile durch eine Forststrasse ersetzt wurde. Ich gehe ein gutes Stück die Forststrasse entlang, bis im einmündenden Walchtal Steinmänner an der rechten Seite den Weg weisen.

Zum Teil ist der Sommerweg mit der Winteraufstiegsspur ident. Es ist nass, aber nicht all zu kalt.

Ab ca. 1000 m liegt noch Schnee, man findet keinen Aufstiegsweg mehr, aber Steinmännchen helfen bei der Wegfindung.

Alpl_006Im Sinne von „Paulis“ Gipfelsammeln, werde ich mir heute auch noch den Zinkenkogel und die Hauslehner Alpe, bzw. den Strubberg ansehen.

Zwischen Hauslehner Alpe und Alpl komme ich zum Bergkamm und finde gleich einmal diesen Überstieg vor. Den hat es vor einem Jahr noch nicht gegeben.

Ich steige darüber und gehe gleich einmal Richtung Hauslehner Alpe weiter. Erster Blick zurück zum eigentlichen Gipfel, dem Alpl. Ich gehe eine Runde auf der Hauslehner Alpe, die völlig von einem Wildzaun eingeschlossen ist und mache mich dann Richtung Alpl auf den Weg.

Alpl_014Alpl_015Eigenartig ist der Tiefblick ins völlig Grüne. Maisberg und Prochenberg zeigen sich auch schon ohne Schneebedeckung.

Den Dürrenstein kann ich gerade noch erkennen.

Dass ich heute keine Sonne sehen werde, zeichnet sich auch ab. Aber es weht fast kein Wind, und es ist nicht kalt. Nur zu regnen soll es nicht beginnen. Dann wäre ich schon sehr zufrieden.

Im Anstieg zum Alpl, Blick zurück zur Hauslehner Alpe.

Alpl_020Das ist jetzt ein richtiges Verbrechen. Den Zaun so am Gipfelkreuz vorbeizuziehen, ist schon schlimm. Gipfel Alpl (1405 m).

Kurze Rundumschau am Bauernboden. Ich war bereits auf fast allen Gipfeln, auf  so manchem mehrmals. Nur westlich vom Krenngraben mit Kothaufenberg, Steinkopf und Karl war ich noch nicht. Das ist für mich näheste Heimat und wird mir schon einmal ins Konzept passen.

Ich bin wegen des voll verschandelten Alpl-Gipfels furchtbar grantig. Und das Weitergehen und Fotografieren macht mir im Moment gar keinen Spaß.

Im Gipfelbuch finde ich den Eintrag von „paulis.tourenbuch.at“.

Verwölkter Blick zum Königsberg.

Nicht sehr gut geplant, gehe ich jetzt wieder Richtung Hauslehner Alpe um evtl. zum Strubberg zu kommen. Zumindest möchte ich die Höhenkote 1290 m erreichen.

Dies sind Situationen, in welchen ich mich über mein GPS so richtig freue. Schön querwaldein führt mich der Keinweg.

Über einen Schlag geht es noch darüber, und dann befinde ich mich schon am Kamm zum Strubberg.

Strubberg gibt es keinen. Aber die Höhenkote (1290 m) findet sich ohne Vermessungsstein, ist aber klar erkennbar.

Alpl_034Ich gehe unter dem Alpl zur Zinken-Jagdhütte weiter. Dass auch der Zinkenkogel nur ein Scheingipfel ist, zeichnet sich für mich schon bei der Hütte ab.

Und tatsächlich ist hier der Zinkenkogel. Den kann ich vergessen. Ich werfe einen Blick auf die Karte und beschließe, gemütlich auf der Forststraße zu bleiben, bis ich meine Aufstiegsspur kreuze.

Blick zur Höhenkote, wo ich gerade eben noch einen Vermessungsstein gesucht habe. Hier sieht man auch, dass es keinen Gipfel für den Strubberg gibt.

Im Anstieg ca. 753 Hm und zurückgelegte Entfernung ca. 12 km.

Senf dazu? Sehr gerne!

blog@monsieurpeter.at

Meine Quellen

Ausschnitt aus Karte 4309, Österreich digital. ©Kartografie: Kompass-Karten GmbH, Lizenz-Nr.8-0512-ILB.

Steffan/Tippelt (1977) Ybbstaler Alpen, AV-Führer, Bergverlag Rother, München.

Tippelt (1995): Wanderführer Ybbstal & Ötscherland, Ennsthaler Verlag, Steyr.

Cypripedium calceolus und weiße Ois

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Der Titel dieser Unternehmung gleicht einem Zauberspruch. Und tatsächlich wird der vermutete Termin für dieses Ereignis Jahr für Jahr im Kalender vorgetragen. Und oftmals gelingt es uns auch, zum exakten Zeitpunkt da zu sein. Worum handelt es sich? Es ist die Blütezeit des Gelben Frauenschuhs. Diese wunderbare Orchidee kommt in großen Mengen am Fuße des Großen Zellerhutes im Bereich der Ybbsquelle vor.

Vor der Kirche in Neuhaus am Zellerrain fahren wir noch über die schmale Brücke des Faltlbaches und parken zwischen dort gelagerten Baumstämmen unser Auto. Meine Biologie studierende Tochter und meine Frau sind nicht mehr zurückzuhalten.

Wir gehen auf der Forststraße den Faltbach ein Stück entlang. Es blüht und grünt und das Wasser rauscht.

Die Vielfalt überfordert sogar unser kluges Bestimmungsbuch. Bald verlassen wir die Forststraße und folgen dem Höllertalbach. Und schon nach wenigen Metern…

…bestätigt sich unsere Terminwahl. Blühender Frauenschuh schon von Beginn weg.

Diese Orchidee wurde in den Jahren 1996 und 2010 in Deutschland zur Orchidee des Jahres gewählt. Die Auswahl dazu erfolgt nach der Gefährdung der Art oder ihres Lebensraumes durch den Menschen. Somit sind die beiden Nominierungen keine Prämierungen (dies wäre auch ziemlich unsinnig), sondern stellen einen Hilfeschrei dar.

Bekannte Vorkommen werden Jahr für Jahr zur Blütezeit von größeren Menschenmengen besucht. In der Schweiz ist es zum Beispiel das Gasterntal im Berner Oberland. In Österreich ist es das Lechtal, das die größten Vorkommen hat. (Quelle: Wikipedia)

Neuhaus_006Wir folgen dem vermoosten, verwachsenen, verspielten Höllertalbach.

Neuhaus_013Neuhaus_014Der Blumenreichtum in diesen unbeweideten und nie gemähten Bachbereichen ist unvorstellbar groß.

Neuhaus_019Neuhaus_020Neuhaus_022Es gibt einen guten Weg neben dem Bach. In früheren Zeiten existierte ein Ziehweg. Reste von Brücken und Befestigungen sind erkennbar.

Neuhaus_026Hier beginnt der kurze Anststieg zwischen dem Hinteren Brennkogel und dem Hochpfann auf das Kalbengatterl (1146 m). Links und rechts des Weges liegen von Stürmen gestürzte Bäume und man meint sich bereits im nahen Urwald (Rothwald) zu befinden. Der Rothwald ist ein 40 km² großes, großteils naturbelassenes Waldgebiet. Es ist Österreichs einziges Strenges Naturreservat (IUNC Ia) nach Richtlinie der World Commission on Protected Areas (WCPA).

Der streng geschützte Nordteil umfasst den kleinen und den großen Urwald mit zusammen fast 500 ha, die nie forstwirtschaftlich genutzt wurden. Dieser für Österreich einzigartige Zustand kam durch die abgelegene Lage und die Besitzverhältnisse zustande. (Quelle: Wikipedia)

Nach Überschreitung des Kalbengatterls freut sich meine Tocher auf den Ybbsursprung.

Neuhaus_030Links Gabi, Bildmitte Ria und rechts Weiße Ois vulgo Ybbs.

Wikipedia (selber eine Quelle des Wissens) weiß dazu:

Die Quelle befindet sich in der Nähe von Mariazell an der niederösterreichisch-steirischen Grenze am Fuße des Großen Zellerhutes. Der Fluss trägt anfangs den Namen Weiße Ois, nach etwa 5 km Fließstrecke heißt er dann Ois und ungefähr ab Lunz am See bis zur Mündung in die Donau bei Ybbs an der Donau, Ybbs.

Dieses Foto soll Rias Überraschung angesichts der Orchideenfülle vor Augen führen. Zugegebenermaßen wirkt es leicht gekünstelt.

Jetzt folgt, die Weiße Ois entlang, der etwas heiklere Teil der Wanderung. Der Weg führt im Hangbereich des Brennkogels oberhalb der Ois in brüchiges und steileres Gelände. Dieser Bereich ist nicht schwierig, aber erfordert schon Trittsicherheit.

Würde man hier die Ois überqueren und am gegenüberliegenden Hang aufsteigen, wäre der Große Zellerhut (1639 m) bestiegen.

Immer wieder finden wir ganze Stöcke von Orchideen.

Die Südabbrüche des Brennkogels zur Weißen Ois.

Weil wir uns so auf den Frauenschuh konzentrieren, bleibt viel zuwenig Aufmerksamkeit für alle anderen Blumen.

Ein Wegstück lenkt unsere Schritte doch sehr hoch oberhalb des Wassers.

Neuhaus_056Neuhaus_058Wie man auf diesem Bild erkennen kann, findet man neben der Ois nicht nur Frauenschuh und andere Blumen, sondern auch bereits Latschen (Legföhren).

Neuhaus_064Neuhaus_065Neuhaus_066Neuhaus_067Neuhaus_069Neuhaus_071Von Neuhaus über die Faltlhöhe führt auch ein unmarkierter Steig auf den Großen Zellerhut. Die Abzweigung wird durch ein weißes Band und ein Steinmännchen markiert.

Neuhaus_084Neuhaus_085Vom Paradies in die Forststraßenhölle. Die grüngewandeten Naturschützer verhindern zumindest, dass Mountainbiker noch größere Schäden an der Natur anrichten!?!?!

Nach einem kurzen Forststraßenanstieg erreichen wir die Faltlhöhe mit 1100 m Höhe. Jetzt führt die Straße nur noch abwärts.

An diesem großen Tümpel bestaunen wir z.B. die Larven der Köcherfliege.

Neuhaus_095Weiter geht es entlang bewirtschafteter Wiesen. Wie sehr sich diese Wiesen in ihrer kultivierten Schönheit von der wilden Schönheit der urigen Bachwiesen unterscheiden, kann man auf dem nächsten Foto erkennen.

Mit diesen Kästen sollen, so vermuten wir, die ausgeflogenen Bienenköniginnen (Hochzeitsflug) samt begleitendem Volk eingefangen werden.

Neuhaus_100Ria folgt ihrer Devise: Wo Wasser ist, ist Leben!

Um uns die Zeit des Rückmarsches zu verkürzen versuchen wir als „Erblindete“ mit unseren Sinnen und dem Wanderstock, auf der Forststraße zu bleiben.

Wieder in Neuhaus, werden zuerst die heißgelaufenen Gehwerkzeuge  abgekühlt.

Über dieses Brücklein führt ein Weg zum malerischen Friedhof von Neuhaus.

Neuhaus_113

Dieser sehr eigenwillige Holzzaun fordert unsere Neugierologen.

Hier kann man schon die höchstgelegene Pfarrkirche Niederösterreichs erkennen (1000 m). Vor allem für die zahlreichen Wallfahrer auf dem Weg nach Mariazell war Neuhaus eine wichtige Raststation. 1856 wurde diese verhältnismäßig große, neugotische Pfarrkirche erbaut.

Neuhaus_121Hierbei handelt es sich nicht um eine rund um den Friedhof gezogene Wäscheleine. Um Hirsche und Rehe vom Friedhofsbereich fernzuhalten, wurde der Zaun ensprechend aufgestockt.

Neuhaus_124Neuhaus_125Neuhaus_127Neuhaus_130Neuhaus_131Im Anstieg ca. 160 Hm und zurückgelegte Entfernung ca. 9 km.

Senf dazu? Sehr gerne!

blog@monsieurpeter.at

Meine Quellen

Ausschnitt aus Karte 4309, Österreich digital. ©Kartografie: Kompass-Karten GmbH, Lizenz-Nr.8-0512-ILB.

Steffan/Tippelt (1977) Ybbstaler Alpen, AV-Führer, Bergverlag Rother, München.

 

 

Stiegengraben und drei Tausender

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Ausflug in die nähere Heimat. Zwischen Göstling und Lunz am See: Aus dem Stiegengraben auf den Waldberg (994 m), das Poschenreither Eck (1040m), nach Abstieg ins Ahorntal, steil bergauf zum Kohlgrubenwaldberg (1026 m) und über verwachsenen Grat zum Ahorneck (1009 m). 

Noch am Hotel Waldesruh vorbei, kurz vorm Stiegengraben, parke ich mein Auto gleich neben den Gleisen der stillgelegten Ybbstalbahn.

Es geht an einer  verwachsenen Eisbahn vorbei. Hier wird im Winter sicher noch eifrig gestöckelt und so mancher Punsch gelobt. Scheinwerfer vorhanden und gleich neben dem Bach gelegen, gibt es alljährlich sicher bestes Eisstockeis auf dieser Bahn .

Den Stiegengraben entlang führt eine offenbar sehr alte Forststraße, vermutlich ein ehemaliger Ziehweg.

Stiegengraben_004Stiegengraben_006Der Weg ist nicht steil und sehr angenehm zu gehen.

Dass der Stiegengraben ein NÖ Naturdenkmal ist,  wusste ich nicht. Ein Naturdenkmal wird folgendermaßen definiert: „Ein Naturdenkmal ist ein geschütztes Naturgebilde, das wegen seiner wissenschaftlichen, historischen oder kulturellen Bedeutung oder wegen
seiner Eigenart, Schönheit, Seltenheit oder seines besonderen Gepräges für das
Landschaftsbild im öffentlichen Interesse erhalten werden soll. Dies können z.B.
Einzelbäume oder Baumgruppen, Quellen, Alleen, Parks, Höhlen, Felsbildungen oder
Schluchten sein“.

Nach Verlassen des Grabens breiten sich wunderbare Wiesen aus. Diesen entlang führt die Forststraße wenig steil weiter.

Aber daran erfreue ich mich nicht lange, denn ich steige direkt auf den Kamm zum Waldberg auf.

Tiefblick auf die Bundesstrasse 31 und Kogelsbach.

Erster Gipfel des Tages ist der Schöfftaler Waldberg mit 994 m.

Der Kammverlauf ist eindeutig aber dafür sehr verwachsen, so weiche ich immer wieder auf die östlich, knapp unter dem Kamm verlaufende Forststrasse, aus.

Stiegengraben_021Wieder Blick ins Tal. Der Kogel in der Bildmitte müsste der Trübenbachkogel mit 804 m sein.

Jetzt gibt es auf einmal Wegspuren im hohen Gras. Das kann nur bedeuten, dass sich eine Jagdhütte oder ein Hochstand in der Nähe befinden.

Neuschwanenstein in der kleinen Variante.

Natürlich war die Hütte verschlossen, aber ich habe wie ein Paparazzi durchs Fenster fotografiert. Drinnen schaut es wirklich einladend aus.

Westlich des Kammes gibt es Wegspuren zu meinem nächsten Ziel, dem Poschenreither Eck (1040 m).

Der Berg macht einen Schwenk nach Nordosten und somit ergibt sich jetzt ein Tiefblick ins Ahorntal, dem Bergrücken mit dem Kohlgrubenwaldberg (1026 m) und dem Ahorneck (1009 m). Da will ich heute noch hinauf.

Nach nicht allzulanger Gehzeit erreiche ich eine Rastbank. Diese Bank steht unweit vom Gipfelkreuz, dieses ist aber durch die dichte Vegetation nicht zu sehen.

Stiegengraben_036Poschenreither Eck (1040 m).

Westlich des Gipfels geht es steil hinab, diese Felskanzel befindet sich gleich neben dem Gipfelkreuz.

Stiegengraben_039Bald nach dem Kreuz finde ich keinen Abstiegsweg, und so stolpere ich von Baum zu Baum steil hinab.

Nicht allzuoft bin ich erleichtert, eine Forststrasse zu erreichen. Heute aber schon. Ob dieser VW Käfer sich hier zum Eintritt in die ewigen VW-Jagdgründe zurückgezogen hat?

Es führt aber auch auf mein nächstes Ziel, den Kohlgrubenwaldberg, kein Weg. Aber so hoch ist er nicht, und es wird sich schon ein Zugang auftun.

Rückblick auf das Poschenreither Eck. Es befindet sich ein Sendeturm darauf, diesen aber habe ich nicht fotografiert.

Der Aufstieg gestaltet sich anfangs einladend…

Stiegengraben_048Stiegengraben_049…führt aber dann in eine Direttissima zum Gipfel.

Stiegengraben_051Hier muss mir das GPS den Gipfel anzeigen.

Gipfel Kohlgrubenwaldberg (1026 m).

Der Blick nach Nordwesten zu Grünkogel und Schwarzkogel. Diese Berge sind auch noch Ziele von mir.

Weiter geht es über den völlig verwachsenen und wehrhaften Kamm.

Stiegengraben_058Eine so unzugängliche Jagdhütte habe ich bis dato noch nicht gesehen. Ich gehe rund um die Hütte und kann keine Zugangsspuren finden.

Der von meinem GPS Gerät ausgerufene Gipfel Ahorneck (1009 m).

Der Abstieg gestaltet sich wieder spannend. Durch kopfhohe Farne gehe ich direkt hinunter.

Stiegengraben_063Aber auch diese Angelegenheit findet ein gutes Ende.

Zurück in der Zivilisation. Leider führt der vernünftigste Weg zurück zum Stiegengraben über eine Asphaltstraße.

Stiegengraben_067Rechts im Vordergrund sieht man den Kleinen Hetzkogel (1493 m) und im Hintergrund den Scheiblingstein (1622 m).

Stiegengraben_071Der Himmel wird zunehmed bewölkter. Ich erhöhe meine Geschwindigkeit, aber trotzdem muss ich immer wieder stehenbleiben und meinen Blick Richtung Lechnergraben richten.

Stiegengraben_076Nachdem ich endlich die Asphaltstraße hinter mir habe, mündet der Weg ins Ertltal.

An einer Fischerhütte samt Fischteichen vorbei…

…mündet der Weg wieder in den Stiegengraben.

Im Anstieg ca. 1000 Hm und zurückgelegte Entfernung ca. 20,8 km.

Senf dazu? Sehr gerne!

blog@monsieurpeter.at

Meine Quellen

Ausschnitt aus Karte 4309, Österreich digital. ©Kartografie: Kompass-Karten GmbH, Lizenz-Nr.8-0512-ILB.

Steffan/Tippelt (1977) Ybbstaler Alpen, AV-Führer, Bergverlag Rother, München.

 

Buchenberg im Spätsommer

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Buchenberg (790 m)

Beginn einer Jahreszeitenserie über meine Besuche des Buchenberges (Obere Buchenbergkapelle).

Die Textierung ist für alle 4 Jahreszeiten fast ident. Ich habe nur die jeweils erforderlichen, kleinen Anpassungen vorgenommen.

Der Buchenberg mit seiner Oberen Kapelle ist der Hausberg der Waidhofener. Nur 790 m hoch bildet er die südliche Begrenzung der Stadt. Es gibt viele Wege zum Gipfel, von der Stadt sind 435 Höhenmeter zu bewältigen. Und so mancher Waidhofener absolviert dieses Pensum täglich, an manchen Tagen sogar zwei-  oder dreimal. Ich habe am heutigen Tag, wie schon oft zuvor, den Herrn Z. mit seiner Frau angetroffen. Im Vorjahr war er 452 x auf der Oberen Kapelle und das mit 77 Jahren. Das sind 196.620 Höhenmeter! Und solche „Hausherren“ hat die Obere Kapelle einige. Vor allem Pensionisten. Auch mein Vater, 78 Jahre alt, bewältigte die 435 Höhenmeter im Vorjahr über 200 mal. Ich fand es die Jahre davor einigermaßen befremdlich, fast täglich auf den selben Berg zu steigen. Mittlerweile gehöre ich selbst zum erweiterten Kreis der Hausherren. Mit 122 Besteigungen im Vorjahr gehöre ich allerdings noch nicht ganz dazu. Ich kann vor, oder nach einem Arbeitstag, bei Finsternis und Schnee und ohne lange Autofahrt meinen Kopf „freigehen“. Dabei erlebe ich den Wandel der Jahreszeiten fast Tag für Tag.

Beschreibung meines Weges über den Bußweg zur Oberen Buchenbergkapelle:

Im unteren Teil ist der Weg mit Geländer versehen, breit und von der Gemeinde bestens betreut.

Am Notausgang des neu gebauten Straßentunnels vorbei…

…geht es links Richtung Bußweg – sogar mit Markierung, zuerst einmal zur Unteren Kapelle.

Hier natürlich den rechten Weg nehmen – im Zweifel immer die steilere Variante.

Buchenberg150811_0004Sanft steigend wird man über den Sportanlagen (Tennisplatz, Kunstrasenfeld, Eisstockplatz, Alpenstadion) in die Höhe geleitet.

Buchenberg150811_0005Knapp unterhalb der Unteren Kapelle – hier kann man am frühen Morgen gelegentlich Rehe sehen.

Blick Richtung Ybbsitz (Maisberg, Prochenberg)

Auf 440 m  taucht schon die Untere Kapelle auf.

Buchenberg150811_0008Diese Kapelle wurde im Jahre 1854 erbaut. Gleich danach geht es schon ein wenig steiler weiter.

Buchenberg150811_0010Man kommt zu einer Forststraße, geht 20 m links und findet dann den Kapuzinerbrunnen samt Abzweigung.

Buchenberg150811_0013Buchenberg150811_0014Jetzt kommt der aufstrebende Teil. So finster ist es nur durch den starken Baumwuchs.

Buchenberg150811_0016Vom Schatten in die Sonne, einmal Ausblicke, dann wieder dichte Vegetation.

Buchenberg150811_0018Buchenberg150811_0019Ausblick auf Waidhofen – doch schon etwas Höhe gewonnen.

Der Weg wird schmaler.

Buchenberg150811_0023Buchenberg150811_0024Hier quert man den eigentlichen Rundwanderweg und steigt am Bußweg weiter auf.

Ein Berg mit ziemlich vielen Wegen und den dazugehörigen Schildern.

Eine Stufenphobie sollte man nicht haben.

Buchenberg150811_0028Buchenberg150811_0029Schon knapp vorm Grat – hier weht schon ein wenig der Gipfelwind.

Buchenberg150811_0031Ausblick Richtung Bauernboden (Oisberg).

Jetzt geht es schon die letzten ungezählten fünfzig, sechzig oder siebzig Stufen zum Gipfel.

Buchenberg150811_0034Davor aber noch der Ötscherblick.

Jetzt vom Hochnebel verdeckt. Überhaupt zieht es zu und man spürt die angekündigte Wetterverschlechterung schon.

Der Buchenberg heißt natürlich nicht ohne Grund Buchenberg.

Buchenberg150811_0038Der oberste Teil des Normalweges wird wieder gequert.

Nach einer kurzen Steigung – der letzten – windet sich der Steig fast eben zur Oberen Kapelle.

Der Hochnebel nimmt stark zu.

In diesem Bereich gibt es im Winter die große Gipfelschneewechte.

An Sonntagen hört man die Kirchenglocken und im Sommer die Blasmusik vom sonntäglichen Frühschoppen.

Buchenberg150811_0047Foto ohne Zoom auf Waidhofen/Ybbs.

Mit Zoom.

Die Obere Buchenbergkapelle wurde im Jahre 1852 von den Bauersleuten Josef und Josefa Seisenbacher vom Untergrasberg „zu Ehren unserer lieben Frau, der glorreichen Maria“ errichtet. Angeblich soll es zu Gebetserhörungen gekommen sein und eine Wallfahrt entwickelte sich. Die Pilger hinterließen Danksagungen und Heiligenbilder. (Diese Informationen stammen von Fr. Mag. Eva Zankl, Stadtarchiv W/Y)

Buchenberg150811_0053Wallfahrer kommen keine mehr, aber die Waidhofener bringen die Totenbilder ihrer Verstorbenen zur Kapelle.

Buchenberg150811_0055Buchenberg150811_0056Der Nebel nimmt zu und Waidhofen rückt in die Ferne.

Ich liebe diese Veränderungen während einer einzigen Stunde.

Buchenberg150811_0058Buchenberg150811_0059Ein letzter Ausblick zum Ötscher im Abstieg.

Im Anstieg ca. 435 Hm und zurückgelegte Entfernung ca. 3,73 km.

Senf dazu? Sehr gerne!

blog@monsieurpeter.at

Meine Quellen

Ausschnitt aus Karte 4309, Österreich digital. ©Kartografie: Kompass-Karten GmbH, Lizenz-Nr.8-0512-ILB.

Angaben zur Oberen Buchenbergkapelle: Mag. Eva Zankl, Stadtarchiv W/Y


Auf einem der schönsten Wege im Ybbstal auf den Glatzberg

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Einen Großteil meiner Berg- u. Wanderstunden verbringe ich in den heimischen Bergen und Hügeln. Nach getaner Arbeit an Wochentagen, an Wochenenden, welchen Familienfesten gehören, oder an Schlechtwettertagen bin ich glücklich und zufrieden, „meine Hausberge“ zu besuchen.

Sommers wie Winters ist der Glatzberg (904 m) eines meiner bevorzugten Ziele. Ich kann ihn, ohne ein Verkehrsmittel zu benutzen, besteigen. Manchesmal fehlt die Zeit für eine so „grundlegende“ Besteigung, und dann kürze ich doch mit dem Auto ab. Um eine der schönsten Wanderungen in W/Y und Umgebung zu machen, fahre ich mit dem Auto den Teschengraben hinein nach Atschreith. Am ehemaligen Rothschildjagdhaus noch vorbei (jetzt im Besitz der Firma Umdasch) bis zum Schranken beim Steinbruch.

Von diesem Steinbruch eine Forststrasse entlang, in wenigen Minuten zum Holzerbauernkreuz. Dort zieht die Forststrasse links ansteigend Richtung Rabenstadl bzw. Reichenwald. Auch führt der Weitwanderweg 08 in diese Richtung. Ich werde aber den 08er ein kurzes Stück in die andere Richtung benutzen. Der Vollständigkeit halber erwähne ich die geradeaus etwas ansteigende Grestenberg-Forststraße und schräg rechts bergab die Forststraße in das Weißenbachtal.

Mein Weg führt mich aber in Richtung Untergrasberg.

Noch markiert führt der Weg schon bald in den Südhang des Glatzberges.

An der Einzäunung des Steinbruches leicht ansteigend vorbei. Hier finde ich zumeist meinen ersten Seidelbast im Jahr.

Hier möchte ich Walter Pöll aus seinem 1979 erschienen Wanderführer „Zwischen Sonntagberg und Ötscher“ zitieren:„…ist wirklich einer der schönsten Wanderwege im Gebiet von Waidhofen…Wanderer nennen solche Wege Genußwege“. Und er hat recht damit.

Ich bleibe aber nicht allzulange auf dem markierten Weg, weil ich auf den Kamm des Glatzberges will. Diese Abzweigung ist nicht markiert. Zur Orientierung sieht man auf diesem Foto links einen niedrigen Zaun und dort, wo man den Weg noch erkennen kann, zweigt ein Steig ab.

Hier sieht man die Gabelung im Rückblick. Rechts den markierten Weg und links, ganz zart, kann man den abzweigenden Anstieg erkennen.

In der Herbstsonne ein Baum mit hunderten Marienkäfern.

Man folgt diesem Pfad bis zu einer Kehre mit einem Metallschild „Route 3“, hier biegt man stark links ab und folgt dem Steig bergauf zum Kamm.

Am Kamm, findet man sich unter einem lichten Blätterdach auf dem schönsten Weg des Mostviertels, wieder.

Wenn man sehr leise wandert, kann es passieren, dass ein Rudel Mufflons den Weg kreuzt. In den sechziger Jahren entkamen aus einem Wildgatter Mufflons und blieben in der Gegend. Somit hat W/Y eine wildlebende Mufflonpopulation!

Gelegentlich ergibt sich ein Ausblick in das Ybbstal.

Blick in die OÖ Voralpen.

Unterhalb des Steiges eine Rastbank mit dem Hütterkogel (835 m) vis-a-vis. Der Hütterkogel hat auch seit zwei Jahren ein Gipfelkreuz und kann von der Weyerstraße vom Wirtshaus Gut Weißenbach aus, unmarkiert bestiegen werden.

Alte Markierungen sind am Kamm ersichtlich. Aber in keinem Führerwerk, auch nicht in den alten Wanderführern wird auf diesen Weg hingewiesen.

Das Zwischenziel der Überschreitung ist erreicht: Der Fohraberg (805 m).

Links und rechts ist das Gelände sehr unwegsam. Es gibt zwar keine felsigen Abbrüche, aber die Steilheit alleine macht es aus.

Ich habe keinen Grund den Kamm zu verlassen.

Ich komme an die Abzweigung zum Jagdsteig. Den nehme ich im Abstieg (gelegentlich, wenn Abwechslung gefordert ist, auch im Aufstieg).

Kurz vor dem Gipfel lichtet sich der Wald ein wenig.

Am Glatzberg (904 m).

Es ist alles vorhanden: Gipfelkreuz, Gipfelbuch, Thermometer, Bank, Panoramatafel.

Vom Gasthaus Untergrasberg geht es zuerst über die Zufahrtsstraße zum Bauernhof Obergrasberg, an diesem linksherum zu einem markierten, steilen Ziehweg und danach Steiglein mit vielen, vielen Steinmännern zum Glatzberggipfel bzw. in den 08er Weg der unterhalb des Gipfel an der Südseite entlangführt.

Beim Rückweg noch ein Blick nach Ybbsitz und dem dazugehörenden Prochenberg (1123 m) rechts im Bild.

Hier zweigt ein Verbindungssteiglein vom Grat zum 08er südlich ab.

Steiglein ist vielleicht die falsche Bezeichnung, mittlerweile ein unüberersehbarer, komfortabler Weg.

Da ich erst am späteren Nachmittag aufgebrochen bin, komme ich jetzt von der Sonne in der Höhe doch schon in den abgedunkelten Waldbereich.

Aber abschnittsweise gelangen doch noch Sonnenstrahlen bis zum Weg.

Der Rückweg führt mich paralell zum Gipfelgrat nur eben ca. 200 Höhenmeter tiefer zurück. Dieser Weg ist in vielen Wanderführern beschrieben.

Ich liebe diese oftmals in Bewuchs und Form wechselnden Abschnitte dieses Weges.

Im Anstieg ca. 235 Hm und ca. 5 km zurückgelegte Entfernung.

Senf dazu? Sehr gerne!

blog@monsieurpeter.at

 

Meine Quellen

Ausschnitt aus Karte 4309, Österreich digital. ©Kartografie: Kompass-Karten GmbH, Lizenz-Nr.8-0512-ILB.

Lenzenweger (2009): Eisenwurzen, Nationalpark Kalkalpen, Wanderführer, Bergverlag Rother, München.

Pöll (1979): Zwischen Sonntagberg und Ötscher, 40 Rundwanderungen, Niederösterr. Pressehaus, St. Pölten.

Steffan/Tippelt (1977) Ybbstaler Alpen, AV-Führer, Bergverlag Rother, München.

Tippelt (1995): Wanderführer Ybbstal & Ötscherland, Ennsthaler Verlag, Steyr.

 

Buchenberg im Herbst

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Buchenberg 790 m

Jahreszeitenserie über meine Besuche des Buchenberges (Obere Buchenbergkapelle).

Die Textierung ist für alle 4 Jahreszeiten fast ident. Ich habe nur die jeweils erforderlichen, kleinen Anpassungen vorgenommen.

Der Buchenberg mit seiner Oberen Kapelle ist der Hausberg der Waidhofener. Nur 790 m hoch bildet er die südliche Begrenzung der Stadt. Es gibt viele Wege zum Gipfel, von der Stadt sind 435 Höhenmeter zu bewältigen. Und so mancher Waidhofener absolviert dieses Pensum täglich, an manchen Tagen sogar zweimal oder dreimal. Ich habe am heutigen Tag wie schon oft zuvor den Herrn Z. mit seiner Frau angetroffen. Im Vorjahr war er 452 x auf der Oberen Kapelle und das mit 77 Jahren. Das sind 196.620 Höhenmeter! Und solche „Hausherren“ hat die Obere Kapelle einige. Vor allem Pensionisten. Auch mein Vater, 78 Jahre alt, bewältigte die 435 Höhenmeter im Vorjahr über 200 mal. Ich fand es die Jahre davor einigermaßen befremdlich fast täglich auf den selben Berg zu steigen. Mittlerweile gehöre ich selbst zum erweiterten Kreis der Hausherren. Mit 254 Besteigungen im Vorjahr gehöre ich allerdings noch nicht ganz dazu. Ich kann vor oder nach einem Arbeitstag, bei Finsternis, und Schnee ohne lange Autofahrt meinen Kopf „freigehen“. Erlebe den Wandel der Jahreszeiten fast Tag für Tag.

Beschreibung meines Weges über den Bußweg zur Oberen Buchenbergkapelle:

Ausgangspunkt ist die wunderschöne Allee zwischen Alpenstadion und Buchenberg.

Am ASKÖ Haus und dem Notausgang des Buchenbergtunnels vorbei, geht es links bergauf.

Sanft steigend wird man über den Sportanlagen (Tennisplatz, Kunstrasenfeld, Eisstockplatz, Alpenstadion) in die Höhe geleitet.

Im Herbst erkennt man die Aufforstungssünden. Nur einzelne Buchen leuchten zwischen den finsteren Fichten hell auf.

Auf 440 m  taucht schon die Untere Kapelle auf.

Diese Kapelle wurde im Jahre 1854 erbaut. Gleich nach der Unteren Kapelle geht es schon ein wenig steiler weiter.

Man kommt zu einer Forststraße geht 20 m links und findet dann den Kapuzinerbrunnen samt Abzweigung.

Jetzt kommt der aufstrebende Teil. Hier ist es im Sommer durch den starken Baumwuchs sogar dunkel. Jetzt im Herbst wird es lichter.

Ausblick auf Waidhofen – doch schon etwas Höhe gewonnen.

Der Weg wird schmaler.

Hier quert man den eigentlichen Rundwanderweg und steigt am Bußweg weiter auf.

Ein Berg mit ziemlich vielen Wegen und den dazugehörigen Schildern.

Eine Stufenphobie sollte man nicht haben.

Schon knapp vorm Grat – hier weht schon ein wenig der Gipfelwind.

Jetzt geht es schon die letzten, ungezählten fünfzig oder sechzig Stufen oder siebzig Stufen zum Gipfel.

Nach einer kurzen Steigung – der letzten – windet sich der Steig fast eben zur Oberen Kapelle.

An Sonntagen hört man die Kirchenglocken und im Sommer die Blasmusik vom sonntäglichen Frühschoppen.

Foto ohne Zoom auf Waidhofen/Ybbs.

Die Obere Buchenbergkapelle wurde im Jahre 1852 von den Bauersleuten Josef und Josefa Seisenbacher vom Untergrasberg “zu Ehren unserer lieben Frau, der glorreichen Maria” errichtet. Angeblich soll es zu Gebetserhörungen gekommen sein und eine Wallfahrt entwickelte sich. Die Pilger hinterließen Danksagungen und Heiligenbilder. (Diese Informationen stammen von Fr. Mag. Eva Zankl, Stadtarchiv W/Y)

Ein letzter Ausblick zum Ötscher im Abstieg.

Im Anstieg ca. 435 Hm und zurückgelegte Entfernung ca. 3,73 km.

Senf dazu? Sehr gerne!

blog@monsieurpeter.at

Quellen

Ausschnitt aus Karte 4309, Österreich digital. ©Kartografie: Kompass-Karten GmbH, Lizenz-Nr.8-0512-ILB.

Angaben zur Oberen Buchenbergkapelle: Mag. Eva Zankl, Stadtarchiv W/Y

 

 

Prochenberg

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Wieder bin ich in meiner unmittelbaren Heimat unterwegs und gehe von der Südseite auf den Prochenberg (1123 m). Der Prochenberg ist ein Allwetterberg und wird an 365 Tagen im Jahr bestiegen. Er eignet sich für Wanderer ebenso wie für Skitourengeher und Mountainbiker. Auf der einen Gipfelerhöhung, dem Kreuzkogel, steht das Gipfelkreuz und auf der anderen Gipfelerhöhung die älteste AV-Hütte Niederösterreichs samt Aussichtsplattform.

Für mich als Frühaufsteher ist mein Weggehen um 9 Uhr schon schrecklich spät. Trotzdem parke ich mein Auto erst als Zweiter.

Prochenberg_002Die ersten fünfzehn Minuten geht es durch einen teilweise feuchten Graben. Diesen Graben kann man auf einer Forststraße umgehen. Beim Abstieg werde ich auf der Forststraße bleiben.

Sobald ich aus dem Graben heraustrete und eine Forststraße erreiche, gibt es nur noch Sonnenschein. Hier mündet der steilere Anstieg von Maria Seesal ein.

Prochenberg_008Der Prochenberg wird forstwirtschaflich stark genutzt, und alle markierten Zustiege berühren mindestens einmal eine Forststraße. Aber es gibt auch Abschnitte, die kein Allradfahrzeug bewältigen kann. So ein Abschnitt folgt jetzt und bringt mich in einer angenehmen Steigung durch den Wald  aufwärts.

Prochenberg_012Prochenberg_013Prochenberg_014Dieser südseitige Zustieg ist auch im Frühjahr als erster schneefrei begehbar.

Prochenberg_017Der Anstieg bleibt fast immer am Kamm, und mittlerweile mündet der Weg erst knapp vor der Hütte in die Forststraße. So hat man einerseits wunderbare Ausblicke und wandert andererseits, je nach Jahreszeit, durch rötliche, weiße oder grüne Landschaften.

Prochenberg_019Es begegnen mir nur zwei Wanderer im Abstieg, für einen so sonnigen Sonntag und diesen Berg sehr ungewöhnlich.

Das hellgrüne Tal in der linken Bildhälfte ist die Großprolling, diese führt zur Kleinen Kripp. Man sieht also einen Teil des Bauernbodens (Oisberg) mit dem Alpl (1405 m). Den Friesling habe ich leider abgeschnitten. Der Nebel liegt im Ybbstal bzw. im Bereich von Opponitz. Ganz im Bildhintergrund sieht man gerade noch die Hallermauern.

Kurz vor der Hütte mündet der Pfad wieder in den Forstweg ein.

Ein ungewohnter Anblick zeugt davon, dass ich schon länger als ein Jahr nicht mehr auf dem Prochenberg war. Auf dem Foto sieht man den Kreuzkogel und rechts kann ich die Sonntagbergbasilika noch erkennen. Dieser Blick war zuvor nicht möglich, da noch Bäume vorhanden waren. Ich erfuhr aber, dass schon vor einem Jahr geschlägert wurde.

Obligatorisch und unverzichtbar: Gipfelfoto Prochenberg (Kreuzkogel) 1123 m.

Die Rodung ermöglicht aber eine wunderbare Rundumsicht. Am Gipfelkreuzfoto geht der Blick in nördliche Richtung zur Donau bzw. Waldviertel.  Auf dem nächsten Foto kann man rechts im Bild noch Waidhofen/Ybbs erkennen, mit all seinen südlich vorgelagerten Bergen.

Prochenberg_039Ich meine ja schon fast die Erdkrümmung zu erkennen. Wer braucht schon das Meer dazu, wenn er bis nach Budweis schauen kann.

Die Prochenberghütte samt Aussichtsplattform war vor einem Jahr noch nicht „sichtbar“.

Nach einem nicht allzulangen Aufenthalt gehe ich durch die Senke und steige noch auf die Plattform. Vor der AV-Hütte sitzen nicht Zuwenige und genießen die Novembersonne.

Auf diesem Foto sieht man zum Gipfelkreuz und zugleich zur ältesten AV Hütte in Niederösterreich. Diese wurde am 16.7.1888 von der AV-Sektion Waidhofen/Ybbs eröffnet. Zum Vergleich: die Edelweisshütte am Schneeberg wurde erst 1934 erbaut!

Hier erkenne ich, für November völlig ungewohnt, den schneefreien Ötscher. Da ist keine Schneeflocke am Berg.

Prochenberg_051Ybbsitz –  links im Bild kann man noch den Sonntagberg erkennen, und dann geht es schon zur Donau und in das Waldviertel.

Gleich hinter der Aussichtswarte führt ein Weg über einen Schlag zum markierten Aufstiegsweg aus dem Norden. Diesen Weg will ich bis zur Haselsteinmauer gehen, um danach auf einer nicht verzeichneten Forststraße wieder zur Südseite zu wandern.

Diesen Abschnitt führt auch der Skianstieg entlang.

Am oberen Ende der Modler Hochwiese eingetroffen, schaue ich direkt auf die Haselsteinmauer. Über die Hochwiese geht auch die Wintertour. Es war mir aber nie vergönnt, auch nur einen wenig verspurten Hang anzutreffen.

Von dieser Seite ist die Haselsteinmauer nicht hoch und nur wenige Meter sind vom Festplatz darunter zu bewältigen. Das ist jetzt kein Irrtum, unterhalb der Haselsteinmauer gibt es jedes Jahr ein richtiges Fest mit Musik und Tanz usw.

Das 1938 in die Tiefe gestürzte Dollfußkreuz wurde am 18.9.1949 durch dieses Heimkehrerkreuz ersetzt.

Blick in die kalte Nordseite zum Bauernhaus Haselsteiner. Von dort führt der am häufigsten benützte Aufstieg und auch die Forststrasse für die Mountainbiker weg.

Für dieses Gipfelkreuzbild war ich eindeutig zu langsam: Haselsteinmauer (904 m).

Gleich unterhalb der Modelwiese führt mich eine verwachsene Forststraße zurück zum Anstiegsweg. Nur ein Hindernis ist gleich zu Beginn zu überwinden. Zum Glück habe ich die Motorsäge nicht vergessen.

Somit schließt sich der Kreis einer kleinen Rundwanderung in den Ybbstaler Alpen.

Prochenberg_078Langsam gehe ich der Sonne entgegen und finde es schade, dass auch diese Wanderung schon wieder vorbei ist.

Im Anstieg ca. 467 Hm und zurückgelegte Entfernung ca. 7,2 km.

Senf dazu? Sehr gerne!

blog@monsieurpeter.at

Meine Quellen

Ausschnitt aus Karte 4309, Österreich digital. ©Kartografie: Kompass-Karten GmbH, Lizenz-Nr.8-0512-ILB.

Baumgartner (1996): Wanderparadies Voralpen Zwischen Mostviertel und Mariazeller Bergland, Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten.

Pöll (1978): Zwischen Enns und Erlauf, 40 Rundwanderungen, Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten.

Steffan/Tippelt (1977) Ybbstaler Alpen, AV-Führer, Bergverlag Rother, München.

Tippelt (1995): Wanderführer Ybbstal & Ötscherland, Ennsthaler Verlag, Steyr.

Von den Malediven auf den Hirschkogel

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Wir sind erstmals über Weihnachten und Silvester nicht im verschneiten Österreich, sondern im Indik – auf den Malediven. Nach unserer Heimkehr beschert es mir schon besondere Eindrücke, nach Haien und Mantas eine Schitour zu gehen. Um überhaupt wieder zu wissen, wie das mit der Schitour funktioniert, bietet sich der Hirschkogel im Schigebiet Forsteralm an. Traditionell zumeist meine erste Schitour im Jahr.

Zwischen diesen beiden Bildern liegen 8000 Flugkilometer. Vom ersten Parkplatz (meist nicht geräumt) geht es in leichter Steigung mit vielen Spuren Gleichgesinnter los.

Es ist sehr, sehr windig und „meinen“ Temparatursturz spüre ich enorm. Ganz zart taucht die Frage auf: Warum tue ich das?

Aber schon nach der nächsten Biegung ist es viel verträglicher.

Nach ca. 300 Metern erreiche ich die nicht präparierte Piste und steige parallel zur Sommermarkierung auf. Die Piste Bründlboden wird zumeist zuletzt in Betrieb genommen. Das verspricht noch Pulverschnee bei der Abfahrt.

Phasenweise stürmt es kräftig.

Aber so ist es ein ungewohnter, da fast einsamer Aufstieg.

Nach dem ersten Teilstück auf der Piste quere ich die Lifttrasse…

Hirschkogel_008

…und komme beim Kesslerbodenlift vor der alten Amstettnerhütte an. Diese Lifttrasse quere ich ebenfalls.

Hirschkogel_010

Hinter der alten Amstettnerhütte steige ich durch den Wald weiter an. Viel Schnee, eine gute Aufstiegsspur und fast kein Wind mehr – herrlich.

Hirschkogel_013Ich freue mich über diesen Winterwald. Weihnachten auf den Malediven hat seinen großen Reiz – aber so eine Winterlandschaft ebenfalls.

Hirschkogel_016Erst zweimal hatte ich in den letzten Jahren das Vergnügen, eine Spur zu legen, da sonst schon immer anderere Schitourengeher vor mir unterwegs waren.

Hirschkogel_018Hirschkogel_019Ich genieße die Stille, und auch den Wind spüre ich im Wald kein bisschen.

Jetzt ist es mit der „Wind-Stille“ vorbei – ein kurzes Stück fast ohne Wald.

Den Breitenauer Spitz und Gaflenzer Kaibling kann ich auf wenige hundert Meter fast nicht erkennen.

Wieder im Wald, steigt die Spur die letzten Höhenmeter zum Gipfelkreuz des Hirschkogels. Dieses steht wenige Meter unter der höchsten Stelle.

Hirschkogel  (1078 m), Hausberg der Amstettnerhütte und vor allem beliebter Schitourenberg im Ybbstal. Nicht weit vom Kreuz entfernt, ist auch noch der Wetterkogel mit 1111 bzw. 1115 m der höchste Berg Waidhofens.

Die Kälte lässt mich nicht lange verweilen. Etwas ungeschickt, da ungewohnt, führe ich die erforderlichen Handgriffe durch wie Felle abziehen, Bindung umstellen, Schischuhe festschnallen.

Schnell bin ich bei der Hirschkogelabfahrt und fahre danach über den Bründlboden an der neuen Amstettnerhütte vorbei, wieder zum Parkplatz.

Rückblick auf die Hirschkogelpiste.

Es liegt richtiger Pulverschnee auf der unbehandelten Piste.

Hirschkogel_034Im Anstieg ca. 435 Hm und zurückgelegte Entfernung ca. 4.7 km.

Senf dazu? Sehr gerne!

blog@monsieurpeter.at

Meine Quellen

Ausschnitt aus Karte 4309, Österreich digital. ©Kartografie: Kompass-Karten GmbH, Lizenz-Nr.8-0512-ILB.

Steffan/Tippelt (1977): Ybbstaler Alpen. AV-Führer, Bergverlag Rother, München.

 

Hütterkogel – ein Kleinod im Ybbstal

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Wieder bin ich auf Gratwegen im Ybbstal unterwegs. Wie schon bei meiner Glatzbergwanderung angekündig, folgt eine Beschreibung des Weges auf den Hütterkogel (836 m). Von der Weyrerstraße über den Hütterkogel zum Holzerbauern Kreuz und auf den Glatzberg (904 m). Abstieg über Grasberg und Bärleiten.

Zu Beginn des Weißenbachgrabens, an der Überführung der Rudolfsbahn, beginnt der nicht markierte aber gut erkennbare Weg. (Nachtrag vom 23.7.2013 – mittlerweile hat wenige Meter vor dieser Einstiegsstelle das Wirtshaus Gut Weißenbach eröffnet. Mit Gastgarten und Zimmervermietung. Die Revitalisierung des alten Gebäudes ist sehr gut gelungen und ich glaube, dass es auch ein Gast-Haus sein wird).

Wegen Holzbringungsarbeiten ist der Zugang in das Weißenbachtal gesperrt. Dieser Umstand ist für mich jetzt kein Problem, aber für Mountainbiker. Durch das Tal führt eine beliebte Mountainbikeroute.

Nur wenige Meter geht es neben den Geleisen der Bahn. Sofort dreht sich der Pfad aufwärts zum noch niedrigen Bergrücken.

Verirren oder vergehen unmöglich. Immer am Kamm in die Höh‘.

Ich bin leider ein kleinwenig zu früh im Jahr unterwegs. „Nur“ Schneerosen blühen schon. Alle anderen Frühlingsblumen werden ihren Auftritt in den nächsten Wochen haben.

Schnell befinde ich mich oberhalb des Werkes der Firma Forster (Verkehrsschilder, Autobahnvignetten usw.). Im Hintergrund kann man die schneebedeckte Hirschkogelabfahrt auf der Forsteralm erkennen.

Ich liebe dieses unschwere Bergaufwandern in vermeintlich großer Abgeschiedenheit. Bis zum Glatzberggipfel werde ich keinem Menschen begegnen.

Huetterkogel_010Auch in alten Wanderkarten finde ich keine Hinweise auf einen ehemals markierten Wanderweg. Nur Wegspuren werden verzeichnet. Trotzdem gibt es Markierungen am Weg.

Nur selten ist ein Blick zum gegenüberliegenden Ziel, dem Glatzberg, möglich.

Nach Erzählungen meiner Schwiegermutter, die in einem der Bahnwärterhäuschen an der Rudolfsbahn aufwuchs, beschossen Russen 1945 diesen Bergrücken mit schwerem Geschütz, weil sie versteckte Wehrmachtssoldaten vermuteten.

Huetterkogel_015Huetterkogel_018Umso näher der Gipfelaufbau rückt, desto schmäler wird der wunderbare, fast immer von Buchen gesäumte, Grat.

Die gewonnene Höhe ist hier auch schon an den Schneeresten erkennbar.

Huetterkogel_028Hier geht der Blick Richtung Nordwesten zu Schnabelberg und Spindeleben. Ebenfalls viel besuchte Wanderziele im Umland von Waidhofen/Ybbs.

Huetterkogel_031Tiefblick zur Weyrerstraße.

Am Gipfelaufbau, kurz vor dem Gipfel, Blick in die Nordostseite.

Ich erreiche den Gipfel und mache dort obligatorisch und unverzichtbar: mein Foto vom Gipfelkreuz am Hütterkogel (836 m).

Das Gipfelkreuz wurde erst am 24. Mai 2008 errichtet. Zwei Familien zeichnen für diese gute Idee verantwortlich.

Aber selbst bei den Waidhofnern ist die Kenntnis dieses Gipfelzieles nicht allzu verbreitet. Vorwiegend sind immer die selben Gipfelbesteiger eingetragen. Mein erster Besuch war am 22.10. 2008.

Nach kurzer Rast gehe ich zum kleinen Hütterkogel mit seinem Sendemasten weiter.

Der Weg ist nicht mehr so eindeutig erkennbar, aber da es links und rechts steil bergab geht, findet sich der Weiterweg von selbst.

Blick zum Grat auf den Glatzberg. Heute werde ich den Teil des 08er Weitwanderweges unterhalb dieses Grates begehen und erst kurz unterhalb des Gipfels einen Jägersteig zum Gipfel beschreiten.

Viel zu schnell erreiche ich den niedrigeren Hütterkogel samt seinem Sendemasten.

Huetterkogel_055

Auf diesem Foto kann man die mittlerweile völlig verwachsene Trasse mit der erforderlichen Kabelführung  zur Stromversorgung des Senders doch erkennen. Und genau dieser Trasse gilt es jetzt zu folgen – an dieser Stelle ist die Gratbegehung zu Ende.

Jetzt erfolgt meine erste Schneeberührung an diesem Tag. Auf der Fortstraße halten sich noch letzte Schneereste.

Schon bald ergibt sich der erste Blick auf mein Zwischenziel: das Holzerbauern Kreuz in Atschreith.

Vorbei am aufgelassenen Bauernhof Grestenberg (Krestenberg). Für mich schaut es so aus, als ob hier revitalisiert werden würde. Das wäre schon eine begrüßenswerte Maßnahme, wenn dieses alte Bauernhaus nicht dem Verfall preisgegeben wird.

Der Kreuzungspunkt Holzerbauern Kreuz. Hier führt der Weitwanderweg 08 über den Rabenstadel und Reichenwald zur Amstettner Hütte auf der Forsteralm.

Nicht nur an die großen Tiere wird bei uns im Ybbstal gedacht. Auch den gefiederten Freunden wird über die harte Jahreszeit geholfen.

Huetterkogel_071Huetterkogel_072Am Steinbruch entlang führt der Weg in die Südseite des Glatzberges.

Habe ich hier schon die Knospen eines Seidelbastes fotografiert? Wie in meiner Glatzbergbeschreibung erwähnt, finde ich hier meistens meinen ersten Seidelbast im Jahr. Aber wenn er nicht blüht, kann ich als botanisches Irrlicht nicht feststellen, ob es einer ist.

Huetterkogel_076Am schattigen Hang gegenüber, steht das verlassene Bauernhaus des  „Holzerbauern“ (auch Unterholz genannt). Warum Bauernhäuser oft in so schattige Lagen gebaut wurden, ist mir ein Rätsel.

Schon wieder befinde ich mich auf einem der schönsten Wege im Ybbstal.

Huetterkogel_080Huetterkogel_081Von hier kann ich einen Gutteil meiner heutigen Wanderung überblicken.

Leider in das Gegenlicht fotografiert und damit nur schlecht erkennbar.

Huetterkogel_084In wenigen Wochen werden hier die Maiglöckchen in Massen aufblühen.

Heute gibt es leider keine Mufflonsichtung für mich.

Huetterkogel_088Hier verlasse ich den Weg und steige zum Bergrücken an.

Huetterkogel_092Am Bergrücken angekommen, fehlen nur noch wenige Höhenmeter zum Glatzberggipfel.

Von der Nordsteite lecken nur noch Reste der ursprünglich meterhohen Schneezungen auf den Grat.

Glatzberg (904 m).

Huetterkogel_100

Diesmal führt mich mein Weg über den steilen Nordabstieg zum Grasberg weiter.

Immer dichter stehen die Steinmännchen und zeigen mir den so schon eindeutigen Weg.

Auf der großen Gipfelwiese (diese ist auch vom Tal einsehbar) ergibt sich eine Fernschau bis zum Sonntagberg, und an klaren Tagen noch viel weiter.

Ein Pensionist hat den Glatzberg zu „seinem“ Berg erklärt und übersät ihn unermüdlich mit Steinmännern…

…und einer Römerstraße nicht unähnlichen Begrenzungssteinen.

Auch die eigenwillige gelb-weiße Markierung stammt von diesem Herrn in Pension.

Selbst auf dem Ziehweg zum Bauernhaus Obergrasberg, zieren ganze Rudel von Steinmännern den Weg.

Die Namensfindung für diesen Steig ist somit vorgegeben:

Hier erreiche ich das Bauernhaus Obergrasberg.

Mit einem Rutschtest kann ich mich von der feuchten, nassen Konsistenz des wachstumsfördernden Bodens überzeugen. Ich nehme Proben davon an meiner Kleidung mit.

Nur noch der 08er Weiterwanderweg oberhalb des Bauernhauses ist schneebedeckt.

Auf der asphaltierten Straße geht es ein kurzes Stück zum Gasthaus Untergrasberg am Fuße des Buchenberges.

Von dort führt der, sich seiner Schreibweise unsichere Bernleitenweg oder Bärenleitenweg oder Bärleitenweg, zur Weyrerstraße.

Huetterkogel_123Huetterkogel_124Im Jahre 1880, beim Bau der Rudolfsbahn, wurde von den dabei beschäftigten Italienern in dieser Kapelle eine Lourdesgrotte errichtet.

Huetterkogel_127Huetterkogel_129An der Bundesstraße angekommen, noch ein Rückblick zum Glatzberg und einem Teil des Abstiegsweges.

Weiter geht es die Weyrer Bundesstraße aufwärts.

Auch der Hütterkogel zeigt sich kurz.

Und die letzten Meter führt mich der Weißenbach zu meinem Auto.

Im Anstieg ca. 685 Hm und zurückgelegte Entfernung ca. 11,5 km.

Senf dazu? Sehr gerne!

blog@monsieurpeter.at

Meine Quellen

Ausschnitt aus Karte 4309, Österreich digital. ©Kartografie: Kompass-Karten GmbH, Lizenz-Nr.8-0512-ILB.

Pöll (1979): Zwischen Sonntagberg und Ötscher, 40 Rundwanderungen, Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten.

Steffan/Tippelt (1977) Ybbstaler Alpen, AV-Führer, Bergverlag Rother, München.

Friesling – Prolling Stein – Reutberg

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Die waldfreie Hochfläche des Friesling ist eine Aussichtsplattform aller erster Güte, und im späten Frühjahr zündet sie jedes Jahr ein Blumfenfeuerwerk im Sinne Andre Hellers. Angeblich war Frank Stronach mit dem Hubschrauber hier, um eventuell die Jagd zu pachten. Ob dies stimmt, weiß ich nicht . Was ich weiß ist, dass der Friesling zu jeder Jahreszeit einen Besuch lohnt.

Ich parke an der Straßeneinmündung zur Prolling, um mir bei der Rückkehr den Wiederanstieg auf die Große Kripp zu ersparen.

Ich gehe die wenigen Meter zur ersten Kehre der Straße und biege in einen dort einmündenden Ziehweg ein. Dieser soll mich zu einem Steig auf die Grosse Kripp führen. In der Kompasskarte ist er sogar als markierter Steig von der Grossprolling kommend verzeichnet. Den Steig gibt es so nicht mehr. Reste davon genügen mir aber, um auf die große Wiese am Scheitel der Kripp zu gelangen.

Reutberg_002 (CC)Der nicht markierte Pfad hat seinen Beginn dort, wo die Wiese endet, im rechten Winkel von der Forststrasse weg. Nur wenige Meter, und man findet ein unübersehbares Steiglein.

Dieser Weg bietet den kürzesten Anstieg auf den überaus lohnenden Friesling mit seinen beiden Gipfelkreuzen. Aber trotzdem braucht es noch 643 Höhenmeter durch steiles Waldgelände.

Immer wieder quert der Anstieg die Forststraße. Steinmänner weisen mir den Weiterweg.

Selbst im Winter wird der Friesling durch diese Waldschluchten bestiegen. Zwar nicht so oft, wie das gegenüberliegende Alpl (mit 1405 m die höchste Erhebung des Bauernbodens bzw. Oisberges).

Ein Insektenhotel der Extraklasse mit echten Appartments im oberen Bereich.

Eine der seltenen Ausblicksmöglichkeiten im Aufstieg. Man kann die Straße auf die Große Kripp erkennen, dahinter Opponitz und den Wetterkogel.

Es gibt eine heikle Stelle im Aufstieg und zwar dreht der Weg in die Südseite des Berges, und hier zweigt der Aufstieg am Kamm ab. Diese Stelle ist ausreichend auffallend und mit Steinmännern gekennzeichnet.

Zum letzten mal quere ich im Aufstieg die Forststrasse. Hier führt der Weg erst hundert Meter vom Ausstieg entfernt weiter.

Jetzt folgen die steilsten Höhenmeter – aber dafür mit Ausblick. Bei fortgeschrittener Vegetation wird der Steig wild überwuchert, und man muss achtgeben, ihn nicht zu verlieren. Aber wiederum reichen im bildlichen Sinn Steinmänner helfend die Hand.

Reutberg_021 (CC)Das schneebedeckte Alpl grüsst herüber.

Kurz vor dem Gipfel steht eine Bank mit toller Aussichtsmöglichkeit.

Der südwestliche Gipfel (1339 m) mit Gipfelkreuz und Gipfelbuch…

…und herrlicher Aussicht: Hallermauern, Voralm, Buchstein und vielen anderen.

Reutberg_029 (CC)Reutberg_033 (CC) Dürrenstein

Das Schmuckstück des Frieslings ist die große Gipfelwiese. Für Botaniker im Frühsommer eine Quelle der floralen Inspiration. Am anderen Ende der Gipfelfläche findet sich das zweite Gipfelkreuz am „richtigen“ Gipfel.

Ich habe Zeit und genieße die Ausblicke in meine unmittelbare Heimat.

Reutberg_044 (CC)Das große Gipfelkreuz am Friesling (1340 m) liegt etwas versteckt und bietet nicht die Ausblicke des kleinen Bruders.

Bild vom Gipfelkreuz in Richtung des kleinen Kreuzes.

Mein Weg führt mich in nördliche Richtung, den Kamm entlang. Beachtliche Schneemengen finden sich noch, aber auch ohne Schneeschuhe komme ich gut voran.

Ich begegne einem Fuchs noch in seinem Winterpelz. Auf wenige Meter Entfernung blicken wir uns an, und wie ich zur Kamera greife, dreht er um und verschwindet, ohne dass ich ein Foto machen kann.

Dass in diesen Bereichen die Jäger das Zepter in der Hand haben, ist alleine an diesem exklusiven Überstieg erkennbar. Vielleicht ist der nächste bereits betoniert.

Diese elenden Wildzäune finden sich zumeist im Kammbereich der Voralpenberge. Außer dass ich sie häßlich und lästig finde, fällt mir nichts dazu ein.

Eine Gipfelneuentdeckung: Der Prolling Stein (1204 m). Es gibt ihn auf keiner Karte, aber hier ist der Beweis. Einmal „beschönigt“ fotografiert und ein andermal…

…ohne Retusche.

Zum Reutberg ist es jetzt nicht mehr weit, und leider brauche in nur dem Zaun folgen.

Fast unverzichtbar aber obligatorisch: Gipfelfoto Reutberg (1192 m).

Links der Maisberg und rechts der Prochenberg.

Jetzt folgt der weniger angenehme Teil der Tour. Der Rückweg lässt sich im steilen Gelände nur über die nordwesliche Forststraße bewerkstelligen. Dazwischen gibt es aber immer wieder Lichtblicke, wie dieser riesige Seidelbaststrauch.

Selbst am Sonntag wird im Holz gearbeitet. Ich grüße freundlich und werde ebenso freundlich zurückgegrüßt. Bei uns im Ybbstal gilt eben die Hut-in-der-Hand Regel noch.

Hier versuche ich einen Überblick zu einem Teil des überschrittenen Grates zu geben – dafür brauche ich alleine drei Fotos.

Meine Frau hat mir erklärt, dass es sich bei Obstbäumen mit einem Rotanteil in der Blüte um Apfelbäume handelt und die…

…Weißblühenden sind Mostbirnbäume.

Die letzten Meter vor der asphaltierten Straße kann ich über Wiesen gehen, und dabei versuche ich auch, den in der Kompasskarte eingezeichneten markierten Weganfang zu finden. Erfolglos! Ich finde keine Spuren, die auf einen begangenen Weg hinweisen.

Im Anstieg ca. 855 Hm und zurückgelegte Entfernung ca. 16,3 km.

Senf dazu? Sehr gerne!

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Meine Quellen

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Steffan/Tippelt (1977): Ybbstaler Alpen. AV-Führer, Bergverlag Rother, München.

Eibenberg

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Im Südosten von Waidhofen/Ybbs liegt der nur 779 Meter hohe Eibenberg. Der kurze waagrechte Grat vor dem Gipfel bietet den besten Blick auf Waidhofen und die Ybbs entlang bis Kematen und an sichtigen Tagen noch weiter.

Er „gehört“ den Jägern und es führt fast kein Weg zu ihm. Aber nur fast, da auch die flugunfähigen Jäger ihre Steige haben. Hinter dem Hauptgipfel mit seinem aussichtsreichen Grat, verbirgt sich ein zweiter niedriger Gipfel, über den ich diese Tour beginne.

Der Grat links des Gipfels ist das eigentliche Ziel dieser Wanderung.

Mein Ausgangspunkt für diese kurze, aber aussichtsreiche Wanderung ist Atschreith. Ich kann hier bis auf 600 Meter Seehöhe zum ehemalig Jagdschloss der Familie Rothschild (jetzt im Besitz der Firma Umdasch) mit dem Auto fahren.

Bei dieser Kapelle stelle ich mein Auto ab.

Am Bild ist schon der niedrigere Gipfel zu sehen. Unterhalb des Gipfels zieht sich eine neue Forststraße zu einer großen Fütterungsanlage. Diese Straße gehe ich nur ein kurzes Stück, um dann im direkten Weg auf den Vorgipfel zu steigen.

Das Rothschildsche Jagdschloss versteckt sich hinter den hohen Bäumen in der Bildmitte.

Diese Einstiegshilfe nehme ich, um leichter von der Forststraße wegzukommen.

Ein hingehauchtes Weglein findet sich und verliert sich wieder. Ich bin mir nicht sicher, ob es sich nicht nur um einen Wildwechsel handelt.

So sieht es am Gipfel aus. Von diesem geht es aber problemlos zum Hauptgipfel.

Östlich von meinem Weg verläuft noch immer die neue Forststraße.

Viele Vogelstimmen feiern den Frühlingsbeginn. Leider kann ich die Urheber weder sehen noch ihre Stimmen der richtigen Vogelgattung zuordnen. Diesem Unwissen werde ich entschiedener begegnen müssen.

Hier befinde ich mich schon kurz vor dem Hauptgipfel.

Mein Fortkommen wird beobachtet.

Der Gipfel des Eibenberges gehört den Maiglöckchen. Ich bin aber noch zu früh, um den sonst so intensiven Duft riechen zu können.

Lärm von flüchtendem Wild lässt mich aufschauen und ich hoffe, die so oft von mir erwähnten Mufflons fotografieren zu können. Ich verlasse daher den geplanten Weg und folge den Geräuschen.

Ohne Erfolg, wie sich leicht an den ersatzweise gewählten Fotomotiven erkennen lässt.

Ich steige wenige Höhenmeter ab, um den in keiner Karte verzeichneten Weg ein Stück wieder Richtung Gipfel zu gehen und steige dann zum bereits besuchten Gipfel auf.

Vom Gipfel gehe ich direkt zum „Aussichtsgrat“ weiter. Durch dichtes Gestrüpp und über gefällte Bäume. Leichter wäre es ein paar Meter seitlich, aber manchesmal will ich es genau wissen. Für solche Wanderungen ist mitunter eine Portion Sturheit von Vorteil.

Es ist aber nicht weit, und ich erreiche endlich das eigentliche Ziel dieser Wanderung.

Eibenberg_030 (CC)Ich kann ganz Waidhofen/Ybbs samt Sonntagberg überblicken.

Der ideale Jausenplatz ist somit erreicht, und ich bleibe sehr lange sitzen.

Die Blicke Richtung Ybbsitz sind nicht so ergiebig.

Nochmals Waidhofen, aber auf diesem Foto mit meinem meistbesuchten Berg – den Buchenberg.

Eibenberg_043 (CC)

Auf der anhängenden Kompasskarte ist der Weg zum richtigen Grat der Nordöstliche. Der Track zum eher westlichen Grat ist meiner Mufflonjagd zu verdanken. Nach kurzem weglosen Abstieg erreiche ich diesen Jagdsteig und kann ohne Anstrengung zu meinem Ausgangspunkt zurückkehren.

Eibenberg_057 (CC)Eibenberg_058 (CC)Am Wegesrand zeigt sich die in unseren Breiten bzw. Höhen nicht so häufige Berg-Flockenblume.

Am Rückweg findet sich nur selten die Möglichkeit, auf die den Eibenberg fast zur Gänze umrundende Forststraße zu blicken.

Ein einziges Gitter an zwei Bäume gelehnt, mit dem Wunschdenken des Jagdherren versehen, wird von mir mit drei Schritten umgangen.

Ich erreiche die riesige, betonierte Fütterungsanlage. Diese wird über die eingangs im Bericht begangene Forststraße befahren.

Eibenberg_066 (CC)Meine kleine Runde findet ihren Abschluss.

Gegenüber steht der unbedeutende Witkogel (830 m). Trotzdem wurde er schon mehrmals von mir besucht.

Neongrün ist die Farbe dieses Frühjahres.

Hinter neu gepflanzten Obstbäumen ist der Fohraberg (805 m) zu sehen.

Eibenberg_074 (CC)Im Anstieg ca. 250 Hm und zurückgelegte Entfernung ca. 4,6 km.

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Ausschnitt aus Karte 4309, Österreich digital. ©Kartografie: Kompass-Karten GmbH, Lizenz-Nr.8-0512-ILB.

 


Narcissus poeticus und Bufo bufo

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Diese Überschrift kann ich einfach nicht anders texten – solch einen poetischen Titel kann nur das echte Leben schreiben. Mit der Narcissus poeticus ist die Weiße Narzisse gemeint, und Bufo bufo ist die wissenschaftliche Bezeichnung der Erdkröte – und beide spielen in diesem Bericht eine Rolle. 

Das Holzerbauernkreuz habe ich bereits in meinen Tourenbeschreibungen über den Glatzberg  und die Hütterkogelbesteigung erwähnt. Wieder dient es als Ausgangspunkt für eine Wanderung in den Ybbstaler Alpen. Diesmal in Begleitung meiner Frau, zu einem versteckten Gewässer und einer Narzissenwiese oberhalb von Opponitz.

Kurz vor dem Holzerbauernkreuz. Wir gehen die linke Forststraße noch ein kurzes Stück weiter, um dann auf den markierten 08er Wanderweg abzuzweigen.

Blick am Holzerbauernkreuz zu den Hütterkogeln.

Die Maisonne zaubert im frischen Blätterdach ganz eigene Lichtstimmungen, welche zu keiner anderen Jahreszeit zu sehen sind.

Narzissenwanderung_003 (CC)Narzissenwanderung_004 (CC)Hier gelingt dem Selbstauslöser meiner neuen Kamera ein seltener Schnappschuss: die doppelte Grinsekatze.

Wir verlassen den Wald und betreten das Wohnviertel einer berüchtigten Gang – die Milk Angels! Das Jungvieh ist erst wenige Tage auf der Weide, grenzenlos übermütig und bärenstark. Diese vier kommen im Eilzugstempo auf uns zugebraust. Wir können uns gerade noch über diesen Weiderost in Sicherheit bringen. Auch ohne Worte werden wir von der Gang noch provoziert. Wir halten dagegen und sind der Meinung, dass sie wirklich Glück haben, weil sich dieses Gitter zwischen ihnen und uns befindet.

Nur wenige Meter von diesem Rost entfernt, befindet sich der Rabenstadl; hier betreten wir, von den jugendlichen Rowdies unbemerkt, wieder das Weidegelände.

Auch den Vaterberg können wir über der Großen Kripp erspähen.

Oberhalb von Waidhofen öffnet sich almähnliches Gelände.

Narzissenwanderung_037 (CC)Narzissenwanderung_042 (CC)

An diesem Hochstand vorbei, auf einem zugewachsenen Ziehweg, gehen wir zum höchsten Punkt.

Man muss schon sehr genau schauen, um den Ziehweg noch zu erkennen.

Narzissenwanderung_053 (CC)

Wir erreichen auf 924 m Seehöhe die Stierlacke, diese ist in den Karten unbenannt. Sie wird aber von den Einheimischen so bezeichnet. Wir wandern mehrmals im Jahr zu diesem für uns so magischen Platz.

Auch in heißen Sommern trocknet dieser „See“ nicht aus. Vermutlich gibt es einen unterirdischen Zufluss. Die Wiese gleicht einem Golfrasen, so dicht und weich fühlt sich das Gras an.

Zigtausende Kaulquappen der Erdkröte (Bufo bufo) sind das Ergebnis der frühjährlichen Orgien in diesem Gewässer. Schon kurz nach der Schneeschmelze wird hier zu Dutzenden gepaart.

In den nächsten Tagen wird auch hier Weidevieh aufgetrieben werden. Auch Pferde werden wieder dabei sein. Es ist ein Schauspiel zu sehen, mit welchen Kapriolen und Sprüngen die Tiere ihre Sommerweide begrüßen.

Narzissenwanderung_061 (CC)Narzissenwanderung_063 (CC)

Nach langer genussvoller Rast, gehen wir über die Weide zum Reichenwald weiter. Links vom Wetterkogel sind Gamstein und Voralm zu sehen.

Narzissenwanderung_092 (CC)Narzissenwanderung_094 (CC)Narzissenwanderung_097 (CC)Wir gehen jetzt am Weitwanderweg 08 ein Stück Richtung Hochseeberg bzw. Amstettnerhütte weiter.

Nach kurzer Zeit gibt es den ersten Tiefblick auf Opponitz. Dahinter ist fast der ganze Bauernboden (Oisberg) mit Friesling (1340 m) und dem Alpl (1405 m) zu sehen.

Mit diesen Vorboten haben wir Gewissheit, unserem zweiten Ziel bereits sehr nahe zu sein. Opponitz wirbt nicht nur als Fischerdorf in internationalen Fischfangzeitschriften, sondern auch mit seinen Narzissenwiesen.

Zuvor nochmals der mich so faszinierende Überblick: Vom Friesling zum Reutberg.

Noch vor dem Bauernhaus Hochseeberg, verlassen wir den Weitwanderweg und gehen den ebenfalls markierten Weg nach Opponitz. Und schon nach wenigen Höhenmetern Abstieg, treffen wir auf diese herrliche Narzissenwiese oberhalb von Opponitz.

Mittlerweile gilt die Weiße Narzisse an ihren Heimatstandorten als stark bedroht und ist darum streng geschützt.

Narzissenwanderung_118 (CC)Narzissenwanderung_122 (CC)Um den Bus nach Waidhofen noch zu erreichen, müssen wir uns losreißen. Vorbei an den Bauernhäusern Hinterstockreith und Vorderstockreith …

…mit den ersten Tiefblicken zur Bundesstrasse und zur Ybbs,…

…endet unsere Wanderung exakt beim Bahnhof in Opponitz. Leider wurde der Betrieb dieser Schmalspurbahn im Vorjahr eingestellt und durch Busse ersetzt. Ich muss aber gestehen, dass auch von den erhöhten Sitzplätzen im Bus, wunderbare Blicke auf die in allen Türkistönen schillernde Ybbs möglich sind. Die Schmalspurbahn ist aber für das Ybbstal unersetzlich.

Wir haben bei dieser Wanderung 285 Höhenmeter und 9,4 km zurückgelegt.

Senf dazu? Sehr gerne!

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Steffan/Tippelt (1977): Ybbstaler Alpen. AV-Führer, Bergverlag Rother, München.

Sonnbergspitzl und Weißes Kreuz

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Vom oberösterreichischen Gaflenz bis vor die Stadtgrenze Waidhofens zieht sich der Sonnberg mit seinen drei Gipfeln. Noch in OÖ das Sonnbergspitzl (900 m), an der Grenze zu NÖ das Weiße Kreuz (969 m) und in NÖ der Glashüttenberg (868 m).

Schon hundertemal bin ich an seiner Südseite, auf der Bundesstraße 121 nach Weyer und in die Steiermarkt, zu meinen Bergtouren gefahren. Das Sonnbergspitzl habe ich aber bis dato nicht bestiegen. Heute ändere ich das mit einer Überschreitung von West nach Ost – zumindest bis zum Weißen Kreuz. Der Besteigung des Glashüttenberges über das Weiße Kreuz möchte ich eine eigene Tourenbeschreibung widmen. Ich parke mein Auto gleich nach der Bahnunterführung im Großgschnaidtgraben.

Am Reindlbauernhaus vorbei, am Waldrand entlang, steige ich auf unmarkierten Weg steil aufwärts.

Sonnbergspitzl_001 (CC)Sonnbergspitzl_002 (CC)Schnell habe ich den markierten Dornbergweg erreicht. Diesen kreuze ich aber nur und steige auf dem immer deutlicher ausgeprägten Kamm aufwärts.

Sonnbergspitzl_005 (CC) Wie so oft auf diesen Waldbergen, befindet sich am Scheitelpunkt ein wie mit freier Hand gezeichneter Pfad.

Ich erreiche die erste Höhenkote mit 855 m. Jetzt müsste es ohne großen Höhengewinn zum Sonnbergspitzl weitergehen.

Richtig auffallend im Gratverlauf zeigen sich der Breitenauer Spitz (1142 m), Gaflenzer Kaibling (1167 m), Hinterberg (1069 m). Für alle 1000er-Sammler, wichtige Berge an der Grenze NÖ/OÖ.

Sonnbergspitzl_013 (CC)Die Überschreitung mausert sich zu einer echten Genusstour. So könnte ich noch lange weitergehen, nur ist dazu zu wenig Berg vorhanden. (Stimmt nicht ganz – ich könnte entlang des Grenzverlaufes bis zur Spindeleben (1066 m) und zum Neustifter Sattel weitergehen).

Obligatorisch und unverzichtbar: Gipfelfoto Sonnbergspitzl (900 m). Aus östlicher Richtung über einen ausgeprägten „Zubringergrat“, führen Spuren ebenfalls zu diesem Gipfel. Mein bisheriger Wegverlauf sieht dagegen sehr verwachsen und nicht oft begangen aus.

Nicht allzu häufig gibt mir der Wald solche Ausblicksmöglichkeiten. Oberland und das Schigebiet Forsteralm sind zu sehen. Sehr deutlich hebt sich auch der Wetterkogel mit    (1115 m oder 1111 m) ab. Die unterschiedlichen Höhenangaben ergeben sich aus unterschiedlichen Angaben am Gipfel und in den Wanderkarten.

Völlig unschwierig und auf gutem Weg, geht es durch lichtes Waldgelände.

Die letzte Höhenkote vor dem Weißen Kreuz mit 823 m ist erreicht.

Ich gelange zur Forststraße, die aus dem Kleingschnaidtgraben kommt. Ich werde diese  im Abstieg benutzen.

Auch der ersten Hinweis auf das Weiße Kreuz ist nicht zu übersehen.

Auf einem wunderbaren Waldpfad mit viel deutlicheren Spuren, gehe ich weiter.

Sonnbergspitzl_025 (CC)Jetzt treffe ich auf den von mir oft begangenen, markierten Aufstieg zum Weißen Kreuz.

Dieser Schlag kurz vorm Kreuz, ist der eigentliche Aussichts- u. Jausenpunkt. Nach erfolgtem Kreuzbesuch, genieße ich die Sonne und den Blick zu den Haller Mauern.

Sonnbergspitzl_029 (CC)Auch die Lindaumauer (1103 m) kann man rechts der Bildmitte gut erkennen.

Obligatorisch und unverzichtbar: Gipfelfoto Weißes Kreuz (969 m).

Errichtet wurde dieses Kreuz, wie so viele andere auch, in Erinnerung an die gefallenen Brüder, Söhne und Väter.

Ich entschließe mich, nicht zuletzt da Badewetter herrscht und ich meiner Frau gerne im Parkbad von Waidhofen Gesellschaft leisten will, nicht auf das Glashüttenkreuz weiterzugehen und über den Zundergraben in den Kleingschnaidtgraben abzusteigen.

Das Gehen auf Forstwegen, lässt sich oft nicht vermeiden. Diese Forststraße ist aber eine von den Schönen, und es geht sich gut auf ihr.

Sonnbergspitzl_044 (CC)Sogar ein kurzes Unterbrechungsstück gibt es. Hier mündet sie für wenige Meter in einen schmalen Waldweg, um danach ihre Fortsetzung zu finden.

Blick vom Westen auf das Weiße Kreuz – der Schlag mit dem wunderbaren Ausblick ist gut erkennbar.

Kurz vor dem Kleingschnaidtgraben, gehe ich über diese wunderbare Wiese und erreiche ein völlig verfallenes, altes Haus.

Über diesen Grat bin ich vor wenigen Stunden noch aufgestiegen.

Am Rückweg komme ich an einem auffälligen Gebäude vorbei.

Der Thalhof lässt sich bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts zurückverfolgen. Lange hatte er als Hammerwerk Bestand. Im 19. Jahrhundert wurde er Katharinenhof genannt nach der damaligen Besitzerin Katharina Frank, Schauspielerin in Wien.

In welcher Weise das Gebäude in den jetzigen Tagen genutzt wird, kann ich nicht feststellen.

Sonnbergspitzl_063 (CC)Im Anstieg ca. 605 Hm und zurückgelegte Entfernung ca. 13,2 km.

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Glashüttenberg über das Weiße Kreuz

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Am 19.5.2012 habe ich den Sonnberg über das Sonnbergspitzl bis zum Weißen Kreuz überschritten. Das kurze, noch fehlende Stück bis zum Glashüttenberg (868 m), gehe ich heute über den markierten Normalweg.

In Oberland biege ich vor der Bushaltestelle Richtung Harreither (Lieferant von Heizsystemen und als Sponsor im Sport z.B. Austria Wien, Thomas Sykora sehr bekannt) von der Bundesstraße ab und parke bei der Bahnunterführung. Hier beginnt auch der markierte Anstieg zum Weißen Kreuz und Glashüttenberg.

Glashuettenkreuz_000 (CC)

Es ist bereits 16h und ich brauche noch etwas Bewegung an diesem schönen Tag. Normalerweise gehe ich an solchen Tagen auf die Obere Kapelle,aber diesmal möchte ich noch den fehlenden Abschnitt zum Glashüttenberg dokumentieren.

Mein Weg führt mich zu Beginn diesen Zaun entlang…

…aber nicht bis zu seinem Ende, sondern davor rechts in den Waldbereich.

Durch lichte Buchenbestände geht es jetzt sehr steil aufwärts.

Der Pfad windet sich in vielen Kehren durch den Wald bergauf. Leider dröhnt an Wochentagen der Lärm des Berufsverkehrs bis zum Steig.

Man bleibt immer im Wald, und es gibt lange keine Aussicht. Trotzdem bereitet mir dieser gewundene Waldsteig viel Freude.

Glashuettenkreuz_009 (CC)

Wie ein endloser Wurm schlängelt er sich durch das Waldgelände.

Glashuettenkreuz_013 (CC)

Bereits nach einer Stunde erreiche ich das Weiße Kreuz (969 m). In meinem Bericht vom 19.5.2012 habe ich dieses sehr ausführlich beschrieben, darum verliere ich jetzt keine Zeit und gehe den Bergrücken zum niedrigeren Glashüttenberg weiter.

Glashuettenkreuz_020 (CC)

Der Weiterweg beginnt gleich mit einem zünftigen Abstieg…

…an Windwürfen vorbei…

…bis zum Glashüttenberg (868 m).

Das erste hier befindliche Kreuz wurde bereits im Jahre 1933 eingeweiht. Dann erfolgte eine Erneuerung mit einer neuen Einweihung 1961 und wieder eine Erneuerung samt dazugehöriger Einweihung 2003. Es wurde nach meinen Recherchen lange vor dem am höchsten Punkt stehenden Weißen Kreuz (969 m) aufgestellt.

Darüberhinaus befinden sich die Gipfelbücher von Mai 1972 bis heute beim Kreuz. Also über 40 Jahre werden in diesen Büchern dokumentiert. Diese traue ich mir als Zeugnisse für die geringe Anzahl an Besteigungen zu sehen.

Mein Vater war in den Jahren 2003 und auch 2004 ein fast täglicher Besucher. Also viele Seiten im Gipfelbuch füllen alleine seine Eintragungen.

Ich beschließe nicht zurückzugehen, sondern den Kamm zur Gänze zu überschreiten. Das wird mir zwar 3,5 km Bundesstraße einbringen, aber das nehme ich heute in Kauf.

Von der kleinen Lichtung unmittelbar nach dem Glasshüttenberg, kann ich auf den ausufernden, alles überwuchernden Steinbruch sehen. Seine Ausdehnung hat schon den Bergrücken mit dem üblichen Abstiegsweg erreicht.

Gegenüber sind beide Hütterkogeln zu sehen. Auch die Sendeanlage am Niedrigeren kann ich gut erkennen.

Wie in einem „Bild vom Wald“ geht es weiter…

Glashuettenkreuz_045 (CC)

…bis zum Steinbruch. Ich weiche links aus und gehe durch brusthohes, undurchdringliches Gesträuch bis zu einer Forststraße.

Es wäre vernünftiger gewesen, knapp an der Abbruchkante das Betretungsverbot ignorierend, abzusteigen.

Das letzte Stück bleibe ich auf dem Forstweg .

Gegenüber der Firma Forster (Verkehrsschilder, Autobahnvignetten u.v.a.) bei der Tischlerei Winter, erreiche ich die Bundesstraße.

Kurz nachdem ich das Auto erreicht habe, beginnt es zu gewittern und zu regnen.

Mit einem Zuschlag von 100 Höhenmetern, kann man den Anstiegsweg zurückgehen. Beim Steinbruch sollte man sich nicht nach links abdrängen lassen, da die Vegetation fast undurchdringlich wird.

Im Anstieg ca. 520 Hm und zurückgelegte Entfernung ca. 9,4 km.

Senf dazu? Sehr gerne!

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Buchenberg im Winter

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Buchenberg 790 m

Jahreszeitenserie über meine Besuche des Buchenberges (Obere Buchenbergkapelle).

Die Textierung ist für alle 4 Jahreszeiten sehr ähnlich. Ich habe nur die jeweils erforderlichen, kleinen Anpassungen vorgenommen.

Der Buchenberg mit seiner Oberen Kapelle ist der Hausberg der Waidhofener. Nur 790 m hoch bildet er die südliche Begrenzung der Stadt. Es gibt viele Wege zum Gipfel, von der Stadt sind 435 Höhenmeter zu bewältigen. Und so mancher Waidhofener leistet dieses Pensum täglich, an manchen Tagen sogar zweimal oder dreimal. Ich habe am heutigen Tag wie schon oft zuvor den Herrn Z. angetroffen. In diesem Jahr wird er 444 mal auf der Oberen Kapelle gewesen sein, und das in seinem 78. Lebensjahr. Das sind unvorstellbare 193.140  Höhenmeter! Solche “Hausherren” hat die Obere Kapelle einige. Auch mein Vater, 79 Jahre alt, bewältigte die 435 Höhenmeter vor zwei Jahren noch über 200 mal. Ich fand es die Jahre davor einigermaßen befremdlich, fast täglich auf den selben Berg zu steigen. Mittlerweile gehöre ich selbst zum erweiterten Kreis der Hausherren. Mit 100 Besteigungen in diesem Jahr habe ich allerdings einiges an Boden verloren. Das wunderbare am Buchenberg ist für mich, dass ich vor oder nach einem Arbeitstag, bei Finsternis und Schnee, ohne lange Autofahrt meinen Kopf “freigehen” kann. Ich erlebe den Wandel der Jahreszeiten fast Tag für Tag.

Beschreibung meiner Route über den Bußweg zur Oberen Buchenbergkapelle:

Ausgangspunkt ist die wunderschöne Allee zwischen Alpenstadion und Buchenberg.

In den Nachtstunden hat es stark geschneit. Die weiße Pracht liegt zwanzig Zentimeter hoch, und doch wird diesem Wintermärchen nur ein kurzes Dasein vergönnt sein. In zwei Tagen, bis zum Heiligen Abend, wird sich alles in Wasser verwandelt haben.

Im unteren Teil ist der Weg mit Geländer versehen, breit und von der Gemeinde bestens betreut…

…aber natürlich ohne Schneeräumung.

Sanft steigend wird man über den Sportanlagen (Tennisplatz, Kunstrasenfeld, Eisstockplatz, Alpenstadion) in die Höhe geleitet.

Knapp unterhalb der Unteren Kapelle – hier kann man am frühen Morgen gelegentlich Rehe sehen. Heute sehe ich keine Rehe aber den Sch. Hannes sehe ich vor mir. Er ist einer der Waidhofener Achtausenderbesteiger und besucht ebenfalls oft und gerne den Buchenberg.

Auf 440 m  erreiche ich auch schon die Untere Kapelle. Diese Kapelle wurde im Jahre 1854 erbaut.

Eine Besonderheit dieses Weges zur Oberen Buchenbergkappelle ist, dass ihn immer schon jemand gegangen ist. Soviel Schnee kann gar nicht liegen, eine Spur führt bereits zu ihr.

Man kommt zu einer Forststraße, geht 20 m links und findet dann den Kapuzinerbrunnen samt Abzweigung.

Auf diesem Foto gut zu erkennen: die Forststraße der Spaziergänger, Hundebesitzer, Läufer und Walker ist noch unberührt – aber der Weg zum Gipfel ist schon gespurt.

Es ist ganz still, nur ab und zu höre ich das dumpfe Aufschlagen von Schnee im Schnee, wenn Bäume sich von ihrer Last befreien.

In meiner Spätsommer-Beschreibung notiere ich für diese Stelle: „Ausblick auf Waidhofen – doch schon etwas Höhe gewonnen“. Das „sieht“ heute ganz anders aus.

Ich trage keine Kopfbedeckung oder gar Handschuhe, weil es dafür bereits zu warm ist.

Hier quert man den eigentlichen Rundwanderweg und steigt am Bußweg weiter auf.

Eine Stufenphobie sollte man nicht haben. Diesmal verschwinden diese fast unter der  Schneemenge.

Beim Ötscherblick war heute noch niemand, das wundert mich auch nicht, da die ersten Besteiger bereits in der Dämmerung oder sogar Finsternis des anbrechenden Tages gehen. Bettflüchtlinge allesamt.

Ich habe die Nebeldecke durchstoßen und bestaune dieses seltene Bild mit dem Eibenberg (779 m).

Auch der Glatzberg (904 m) ist nebelbegrenzt.

Es ist oberhalb des Nebels noch wärmer, und ständig tropft es von den Bäumen auf meinen Kopf.

Das Besondere am heutigen Tag ist für mich der gestrige. Der kürzeste Tag des Jahres war gestern und schon heute ist es wieder länger hell.

Selbst der Sonntagberg ist in den Nebelfluten nicht zu sehen.

Die Obere Buchenbergkapelle wurde im Jahre 1852 von den Bauersleuten Josef und Josefa Seisenbacher vom Untergrasberg “zu Ehren unserer lieben Frau, der glorreichen Maria”, errichtet. Angeblich soll es zu Gebetserhörungen gekommen sein, und eine Wallfahrt entwickelte sich. Die Pilger hinterließen Danksagungen und Heiligenbilder. (Diese Informationen stammen von Fr. Mag. Eva Zankl, Stadtarchiv W/Y).

Eines meiner Lieblingsmotive ist dieses unvergleichliche Fenster.

Wallfahrer kommen keine mehr, aber die Waidhofener bringen die Totenbilder ihrer Verstorbenen zur Kapelle.

Die Rückseite meines Lieblingsmotives. Umrandet von Totenbildern scheint es auch ein Fenster zwischen den Welten zu sein.

Der Abstieg im dämpfenden, abfedernden Schnee bereitet selbst in den steilen Passagen Vergnügen.

Dies war meine siebenundneunzigste Besteigung der Ob. Kapelle in diesem Jahr, und trotzdem bin ich der Meinung, heuer viel zu selten auf dem Buchenberg gewesen zu sein.

Diese Wintertour zeigt ein gänzlich anderes Bild als eine Herbstwanderung am selben Weg.

Wie nahe liegen doch unterschiedliche Lebenswelten beieinander. Zum Glück wird der Lärm vom Fuße des Berges nicht in die Stille oberhalb der Stadt hochgespült.

Im Anstieg ca. 435 Hm und zurückgelegte Entfernung ca. 3,73 km.

Senf dazu? Sehr gerne!

blog@monsieurpeter.at

Meine Quellen

Ausschnitt aus Karte 4309, Österreich digital. ©Kartografie: Kompass-Karten GmbH, Lizenz-Nr.8-0512-ILB.

Angaben zur Oberen Buchenbergkapelle: Mag. Eva Zankl, Stadtarchiv W/Y

Ungleiche Brüder im Ybbstal

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Es gibt zwei ungleiche Brüder in den Ybbstaler Alpen. Der größere der beiden ist weithin sichtbar, höher als tausend Meter, mit Alpenvereinshütte und Aussichtsturm auf seinem aussichtsreichen Gipfelplateau. Viele Besucher tragen sich zu allen Jahreszeiten in sein Gipfelbuch ein. Dem anderen, dem kleineren, fehlen 58 Meter zum Tausender. Ihn besuchen fast nur Einheimische. Obwohl es  keine Aussicht vom umwaldeten Gipfel gibt, ist ein Besuch äußerst lohnend. Darum besteige ich wieder einmal den Maisberg bei Ybbsitz.

Der Maisberg (942 m) links im Bild und der Prochenberg (1123 m) von Atschreith fotografiert.

Zwischen Waidhofen/Ybbs und Ybbsitz liegt etwas abseits das Bauernhaus Großhöll. Meine heutige Tour ist an die übliche Schiroute angelehnt, und so parke ich mein Auto knapp unterhalb des Bauernhauses.

Von den Enten am Bach werde ich wie der Fuchs begrüßt. Mit lautem Geschnattere und Schlagen mit den gestutzten Flügel gibt es gehörigen Tumult.

Im Graben links vom Hof gehe ich neben dem Bach einen Ziehweg hoch.

Die Seite gegenüber wärmt sich schon in der Morgensonne. Auch für mich wird die Sonne heute noch scheinen.

Im oberen Abschnitt des Ziehweges, von Kuhtritten tief verfurcht, verlieren sich die Grenzen zum Bach, sozusagen ein fließender Übergang.

Jetzt trennen mich nur noch wenige Schritte vom wärmenden Sonnenschein. Durch das letzte steile Stück ist mir aber auch so schon angenehm warm geworden.

Ich bin mittlerweile oberhalb der Hintersteinmauer (Hintsteinwand) auf dem markierten Zustieg angelangt. Die Markierung ist keinesfalls aufdringlich, und dass ich nicht vom rechten Weg abkomme, verdanke ich meinen Winterkenntnissen. Den Wiesengrat steil aufwärts geht es weiter.

Der Raureif wird immer weiter hinter die Schattengrenzen zurückgedrängt.

Links zweigt eine Spur zum felsigen Aufbau hinter dem Johann-Lueger-Kreuz ab. Mit seiner Überschreitung könnte ich Zeit gewinnen, da er eine Abkürzung zum Normalweg darstellt. Ich habe aber reichlich Zeit und gehe gemütlich den Normalweg.

Ich erreiche die große Wiese unterhalb des Gedenkkreuzes. Vor mir sehe ich, von Bäumen umsäumt, die soeben nicht überschrittene Felskuppe. An meinem jetzigen Standort wird sich auch der Kreis meiner heutigen Runde schließen, weil ich von der gegenüberliegenden Seite (Windspreizenkapelle) im Abstieg wieder an diese Stelle komme.

Ich komme zum Johann-Lueger-Kreuz…

…und besteige noch die Felskuppe, um ein paar Fotos zu machen. Eine Aufnahme von meinen Hausbergen (Buchenberg, Eibenberg, Glatzberg)  und ein Foto…

…in das Tal und gegen Osten.

Ich gehe über die Bergwiese steil aufwärts zum Wald, der den Gipfel verdeckt. Hier habe ich noch eine fantastische Fernsicht.

Links im Bild der Friesling, und dahinter ist der Königsberg zu sehen und der Rücken des Bauernbodens (Oisberg).

Blick zu Schwarzenbachberg (961 m) und Sieben Hügel (906 m).

Die letzten Meter geht es auf einer Schneise durch sonst dichten Wald.

Einen kurzen Abschnitt dieses Willi-Scheiblauer-Weges werde ich im Abstieg auch noch begehen.

Obligatorisch und unverzichtbar: Gipfelfoto Maisberg (852 m).

Nur wenige Meter am Grat entfernt gibt es noch ein Gipfelkreuz – warum auch immer. Ich will im Abstieg den alten Gratweg gehen. Es sind noch blasse Markierungen und ebenso blasse Wegspuren vorhanden, aber im Grunde brauche ich beides nicht.

Hier erlebe ich meine erste Schneeberührung an diesem Tag. Schon am Gipfel habe ich aufheulende Motorsägen vernommen. Jetzt wird es immer lauter, und ich höre auch Bäume ächzend fallen. Das gefällt mir jetzt gar nicht. Ohne noch die Verursacher des ganzen Radaus sehen zu können, entscheide ich mich, den Grat zu verlassen.

Ich steige zu einer Forststraße unterhalb des Kammes ab und wandere zum zuvor erwähnten Willi-Scheiblauer-Weg zurück.

Ich steige auf einem brauchbaren, markierten Steig über die Ostseite Richtung Ybbsitz ab. Dies dürfte auch der häufigste Anstiegsweg der Ybbsitzer sein.  Aber ich gehe diesen Weg nur soweit, bis ich die Forststraße zur Südseite erreiche.

Der Prochenberg (1123 m).

Am Rückweg glaube ich, mit dieser Forststraße besser dran zu sein und…

…ernte wieder einmal ein paar steile, rutschige Waldabstiegsmeter. Ohne solche Wegstrecken gelingt mir zurzeit keine Wanderung.

Punktgenau gelange ich an dieser sonderbaren Abzweigung wieder auf den markierten Weg. Ganz links im Bild ist ein Wegweiser erkennbar – er zeigt den Abstieg in die Noth an, der Ziehweg in der Mitte führt nirgendwo hin und ganz rechts ist mein Weiterweg ausgeschildert.

Gleich nach der Abzweigung gelange ich an die Schlüsselstelle dieser Wanderung. Der rutschige tiefe Boden zwingt mich sogar, die Hände einzusetzen. Der Weg führt links im Bild um diesen felsigen Vorsprung herum.

Stellenweise ist der Weg gut erkennbar und grün-weiß markiert…

…an anderen Abschnitten befindet er sich in nicht so guter Verfassung. Zum Beispiel  wurde der Weg in diesem Schlag überhaupt gleich zu- und somit für die nähere Zukunft sogar weggepflanzt.

Nach diesen Waldabschnitten erreiche ich wieder Bauernland – im Wiesensattel oberhalb des Bauernhauses kann ich schon die Kapelle (Windspreizen) erkennen.

Ich mache in der Sonne, gleich neben der Kapelle, eine kurze Pause.

Immer auf einer alten Forststraße im steten Wechsel von Sonnenschein und  Schattendunkel, gehe ich zum Aufstiegspfad zurück.

 

Maisberg069(CC)Ich bleibe nur kurz auf meiner Aufstiegsspur und besuche die Hintsteiner Wand. Danach  steige ich über das darunter befindliche Bauernhaus ab. Zutreffend ist auch der Hausname.

Rückblick zur Hintsteiner Wand.

Jetzt schlendere ich nur noch diese herrliche Weide zu meinem Auto zurück.

Der Nachmittagssonne fehlt es noch an Höhe, und so gelingt es ihr nicht, über diesen kleinen Waldmugel zu strahlen.

Diese Variante auf den Maisberg bin ich so noch nie gegangen. Es ist faszinierend, wieviel Neuland bzw. Neuweg ich in meiner nächsten Umgebung noch für mich entdecken kann. Bemerkenswert finde ich auch einen Eintrag vom Vortag im Gipfelbuch. Der beste Kenner der Ybbstaler Alpen und Verfasser vieler Wanderbücher, Werner Tippelt, hat sich eingetragen. Sogar einen „Alpenvereinsführer Ybbstaler Alpen“ hat er mit J. Steffan verfasst (unglaublich, aber es gibt wirklich einen AV-Führer „Ybbstaler Alpen“ vom Bergverlag Rudolf Rother).  Er hat die Stationen seiner Wanderung im Gipfelbuch notiert, und wenn ich mich nicht irre, ist er die Tour 47 (Umrundung der Maisbergrotte) aus seinem 1995 erschienen Führer „Ybbstal & Ötscherland“ nachgewandert. Gerne hätte ich ihn getroffen und ein paar Worte mit ihm gewechselt. Vielleicht ein andermal.

Im Anstieg ca. 685 Hm und zurückgelegte Strecke ca.8,2 km.

Senf dazu? Sehr gerne!

blog@monsieurpeter.at

Quellen

Ausschnitt aus Karte 4309, Österreich digital. ©Kartografie: Kompass-Karten GmbH, Lizenz-Nr.8-0512-ILB.

Steffan/Tippelt (1977): Ybbstaler Alpen. AV-Führer, Bergverlag Rother, München.

Tippelt (1995): Wanderführer Ybbstal & Ötscherland. Ennsthaler Verlag, Steyr.

 

 

 

 

Epilog

Bilder vom 5.9.2005 von der Noth auf den Maisberg

 

Von dieser Wanderung existieren nur vier Bilder und lustigerweise sind auf der Hälfte davon Hochlandrinder zu sehen…

Diese Wanderung haben wir, ausgehend von der Noth, zum Teil auf unmarkierten Wegen unternommen.

 

FIN

 

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